Herzlichen Willkommen Paranoia

In meinem Bekanntenkreis gibt es nur zwei Personen/Familien, die mich anrufen als „Unbekannter Teilnehmer“. Nicht, weil sie ihre Telefonnummer unterdrückt haben oder so, einfach nur, weil sie einen ganz normalen Vor-Digitalisierung-ISDN-DSL-usw-Gedöns-Telefonanschluss haben. Ist ja auch ok, die wollen halt nur telefonieren. Aber die würden nicht anrufen und dann am Telefon nix sagen. Und das ist gerade passiert. Das Telefon klingelt, unbekannter Teilnehmer, ich geh ran, niemand dran…. bzw. zumindest sagt keiner was. Irgendwie ziemlich kindisch. Und trotzdem würde ich im Moment alles was ich habe darauf verwetten, dass es gleich an der Tür klingelt.

Dabei weiß ich nicht mal, welche Nummer der/die angerufen hat/ haben. Ich hab nämlich kein Otto-Normal-Festnetz sondern nur so eine Handyanbieter-Zuhause-Festnetznummer.

 

Countdown: 17 Tage, 3 Stunden und 49 Minuten

zurück ins Leben

Langsam kämpfe ich mich zurück ins Leben. Und wie durch wundersame Fügung füllt sich der Terminkalender ganz plötzlich wieder.

Eine Gratulation zum Geburtstag konnte ich mir trotzdem nicht verkneifen. Dabei weiß ich, dass es nur Streit provoziert – was auch in meinem Sinne sein könnte ;-) – und, dass ich keine Antwort bekommen werde. Was zugegebenermaßen am Ego kratzt.

Eigentlich wollte ich heute noch in die Heimat fahren, aber das habe ich auf morgen vertagt. Statt dessen werde ich einkaufen fahren und zum Sport. Später kommt Cousinchen S. her. Dann werden wir uns durch den Weihnachtsmarkt futtern, danach nageln und die eine oder andere Flasche Wein vernichten.

Auf jeden Fall werde ich mich dann mit ordentlichen Haare und ordentlichen Nägeln am Montag wie ein Mensch fühlen wenn er Kurs losgeht. Drei Nachmittage sind nächste Woche auch schon verplant. Zwei Arzttermine und ein Besuch bei St., der Freundin die den Blick in die Zukunft beherrscht. Wir werden wohl noch einen kleinen Blick riskieren! Mal gucken, ob sich was geändert hat.

Zumindest werden die Tage bis Weihnachten so etwas schneller vergehen. Für nächstes Wochenende fasse ich mal Weihnachtebäckerei ins Auge. Da mir für richtige Geschenke das Geld fehlt dachte ich, ich verschenke Selbstgebackenes.

Ansonsten kämpfe ich um meine positive Einstellung, hoffe immer noch auf ein Wunder und suche meine Unabhängigkeit…  mal gucken, wo ich die wieder versaubeutelt habe.

 

Countdown: 18 Tage, 12 Stunden und 50 Minuten

Die Früchte vom Baum der Erkenntnis….

… schmecken verdammt bitter!  Und manchmal bleiben sie einem förmlich im Halse stecken, dass man glaubt, daran zu ersticken.

Selbstreflextion ist ein schmerzhafter Prozeß. Aber ich stelle langsam fest was ich will und was nicht. An dem, was ich will, ändert sich nichts. Aber ich bin nicht mehr bereit, jeden Preis dafür zu bezahlen. Ich will meinen Stolz zurück und ich will ihn erhobenen Hauptes zur Schau tragen. Ich will nach wie vor Zuneigung, Liebe, Anerkennung und Nähe. Aber ich will sie geschenkt bekommen um meiner Selbst willen. Ich will weiterhin alles geben für eine Partnerschaft…  aber weil es mit Freude, wie ein Geschenk, angenommen wird. Ich will nicht mehr alles geben und alles für einen Menschen tun DAMIT er mich liebt, sondern WEIL er mich liebt.

Und ich will eine seelische Laserbehandlung. Ich will, dass das Tattoo auf meiner Stirn, auf der geschrieben steht „Nutz mich aus und spiel mit mir“ verschwindet. Ich will die Stärke nach außen tragen, die meinem Gegenüber vermittelt, da ist eine tolle Frau…  aber wenn Du die haben willst, musst Du darum kämpfen.

Ich will die Arroganz einer Frau, die weiß, dass sie  attraktiv und gescheit ist.

Ok, gesagt wird mir das häufiger. Also das mit der Attraktivität…  und dass ich was im Kopf habe weiß ich selber. Aber tief in mir drin bin ich immer noch die kleine graue Maus aus lange vergangenen Tagen, die niemandem ins Auge fällt. Und das will ich verlieren.

Und wenn ein Mann mich nicht will, dann will ich nicht mehr in Trauer versinken, sondern nur denken, wenn Du mich nicht willst hast Du mich nicht verdient. Ich will erobert werden auf Augenhöhe. Ich will nicht mehr in Selbstaufgabe übergehen, wenn mir ein Mann sagt, dass er mich toll findet. Sonst findet er mich ja gar nicht wieder.

Ich will in meinem Inneren die Stärke entwickeln, die mir von außen nachgesagt wird. Ich will Bewunderung!!

Ganz schön arrogant oder?

Das dumme, törichte kleine Ding in meiner Brust ist bei dieser Erkenntnis praktisch vor Schreck ins Koma gefallen. Es fühlt sich gerade, wie der Chef, der die Firma aufgebaut hat und dann in Pension geschickt wird, weil ein junger Mann von der Uni kommt und die Firma übernehmen soll.

Der Bauch, der sonst immer was zu sagen hat, hüllt sich in Schweigen. Sonst weiß er alles, im Moment weiß er nichts. Er weiß die Situation überhaupt nicht mehr einzuschätzen und vergräbt sich in Schweigen.

Aber ganz tief in meinem Innern wachsen Optimismus und Kampfkraft. Die Lethargie fällt von mir ab. Und so habe ich heute endlich all das geschafft, was ich schon die ganze Woche erledigen wollte. Ich fühle mich, als würde ich erwachen und wieder zu Leben beginnen.

Noch ist dieses Pflänzchen meiner Selbst nur klein und zart. Und noch geht es schnell kaputt. Die Fragen heute beim Friseur nach Plänen für Weihnachten und Silvester, die Frage ob ich inzwischen einen neuen Freund habe…  all das waren kleine Rückschläge. All das ist noch am Stolz vorbeigehuscht und mit Wucht im Herzen eingeschlagen und weh zu tun. Aber der Stolz wächst wieder. Und ich will, dass er in ungekannte Höhen heranwächst.

Es ist Zeit für einen Umbruch…  in jeder Beziehung…  und ich hoffe, ich halte das aus und durch!!

Und die Abschiede…  die kann ich mir eigentlich klemmen. Warum soll ich Abschied nehmen von Menschen, denen ich nicht das bedeute, was sie mir bedeuten?? Warum soll ich sie auch noch darauf hinweisen, dass sie Ruhe vor mir haben, nur weil sie mir weh getan haben. Das wäre keine Befreiung sondern einen Demütigung meiner Selbst.

Wenn ich es durchhalte hat der Countdown eigentlich seinen Sinn verloren…  aber da ich ja bekanntlich ausgeprochen wankelmütig bin, lass ich ihn laufen.

Falls das hier alles gerade völlig abgehoben und totaler Mist ist, kann mich dann bitte mal jemand darauf aufmerksam machen???

 

Countdown: 19 Tage, 3 Stunden und 52 Minuten

Dummes, törichtes Ding

Ich sitze hier und schmiede Pläne…  suche neue Wege in die ich mein Leben lenken kann…  suche Auswege….  plane Fluchten…. versuche Realitäten anzuerkennen, die ich nicht anerkennen will.

Im meinem Kopf bastel ich eine Liste mit Städten die für einen weiteren Neuanfang in Frage kämen. Ich wäge ab. Entfernungen zu wichtigen Menschen, Wesenszüge der Menschen in den Städten, berufliche Perspektiven (gut, die sind wahrscheinlich überall besser als hier)….

Und während ich plane und mich frage warum ich das mache, sitzt neben mir mein törichtes, dummes Herz und träumt sich romantische Happy Ends zusammen, wie Hollywood sie nicht besser machen könnte und die jedem, der sie miterlebt Tränen in die Augen treiben. Ein bisschen bin ich dankbar dafür, weil es Hoffnungen weckt, andererseits wird es umso schwerer die Realtität der Dinge hinzunehmen.

Und wenn ich dann schlafen gehe und dem törichten Herzen im Stillen danke, erkennt es die Realtiät des Alleinseins und windet sich, um nicht zu zerbrechen. Und dann sucht es einen Weg nach einem Schalter wie im Kaufhaus um den, aus seiner Sicht völlig unnötigen, Stolz wie ein ungeliebtes Geschenk umzutauschen gegen Liebe. Es möchte betteln und kämpfen. Denkt sich böse Pläne aus, um anderen weh zu tun und den Weg, den es will zu erzwingen.

Aber es gibt Dinge, die man nicht erzwingen kann…  es gibt Dinge, die man nur hinnehmen kann.

Und dann frage ich mich, warum dieses törichte, dumme, kleine Herz nicht wütend wird. Warum es die, die es verletzen bis zum bitteren Ende in Schutz nimmt und für alles Entschuldigungen findet. Auch wenn es nicht entschuldbar ist.

Es argumentiert, warum es zu den Verletzungen gekommen ist und erarbeitet Verständnis für die Täter. Statt dessen sollte es doch sich selbst beschützen und sagen „nicht mit mir“. Aber das kann es nicht. Es ist zu sehr auf der Suche nach ehrlicher Liebe und Geborgenheit. Und der Weg, der dabei zurück zulegen ist, ist steinig und mit Schmerzen verbunden. Dabei will es doch eigentlich nur beschützt werden und sich im Schutz eines anderen Herzens verstecken.

 

Countdown: 20 Tage, 0 Stunden und 25 Minuten

gelesen und gelacht

…  wird wohl die Überschrift eines Briefes sein, den ich dem Wohnungsverwalter meiner alten Wohnung schicken werde. Aber erst am 31.12. *gfg*

Im Stillen hatte ich mich ja schon gewundert, dass ich von dem noch nix wieder gehört habe. Keine Nebenkostenabrechnung, keine Abrechnung der Mietsicherheit etc.

Dafür kam heute ein Mahnbescheid!! Und ich gebe zu, ich habe das erste Mal seit langem mal wieder gelacht, weniger herzlich als zynisch, aber immerhin gelacht.

Ich werd dann mal in aller Ruhe Widerspruch einlegen. Und danach werd ich ihm erklären, was er an seiner Buchhaltung ändern muss.

Als erstes fordert er eine Nebenkostennachzahlung für 2006. Leider ist die nicht fällig, weil er auf meinen Widerspruch gegen die Abrechnung nie reagiert hat.  Also streichen wir die Position mal.

Dann will er die Nebenkostennachzahlung für 2007. Leider habe ich bis heute keine Abrechnung erhalten. Vorliegen muss mir die bis zum 31.12. dieses Jahres. Und ich vermute mal, dass ich die nicht bekomme. Darum mach ich ihn auf den Fehler auch erst Silvester aufmerksam ;-)  Also streichen wir die Position auch mal.

Dann will er Miete… ab dem 01.01.2008  Ähm…  die ist lt. Kontoauszügen bezahlt. Also einfach zu beweisen. Nur die Mietminderung ist nicht bezahlt. Aber die kann er gerne versuchen einzuklagen – wird nicht klappen…  nicht in diesem Amtsgericht!!  Also streichen wir das auch mal.

Achja… und dann hat er noch vergessen, dass er ja auch noch eine Mietsicherheit von mir hat. Die müsste er ja mal gegenrechnen… und wenn er die gegen das aufrechnet, was tatächlich offen ist, dann wird er merken, dass alles bezahlt ist. Eher krieg ich noch ein paar Cent raus. Nagut, die machen den Kohl auch nicht fett, also schenken wir ihm die mal *fg*

Nur bedauerlich, dass er dem Hauseigentümer, für den er ja tätig ist, unnötige Kosten verursacht in dem er seine Arbeit nicht vernünftig macht. Und bedauerlich, dass er sich gerade als Sandsack für mich anbietet. Eigentlich hätte er wissen müssen, dass er da bei mir auf Granit beisst.

Also werd ich mir über Weihnachten ein paar nette Zeilen für ihn aus dem Finger saugen, eine Kopie davon an die Vermieter schicken und dann mal gucken, wie schnell er den Schwanz einzieht. Ob ich noch einen Vermerk in das Schreiben setze, dass mein Einkommen unterhalb der Pfändungsgrenze liegt??…   ich weiß ja, dass der Vermieter nur ungern gutes Geld schlechtem hinterher wirft…  und dann noch für Forderungen, die der Verwalter versaudummelt hat, weil er seinen Job scheiße macht. Und das  auch noch bei einer Mieterin, die auch Mitbewerberin ist und ihm in den letzten Jahren etliche Häuser abgenommen hat….  bittere Erfahrung ;-)

 

Countdown: 20 Tage, 3 Stunden und 25 Minuten