Plattdeutsch für Anfänger – Heute: Moin

Aus aktuellem Anlass muss ich jetzt doch mal was für die Beseitigung innerdeutscher Kommunikationsprobleme tun.  Der eine oder andere hat ja inzwischen schon mitbekommen, dass ich derzeit ziemlich regelmäßig durch die Republik brause weil ich mein Herz in den Süden des Landes verschenkt habe. Also quasi in den nördlichen Süden…. also nördliches Bayern… also Franken  :mrgreen:

Natürlich stoßen wir immer mal wieder an die Innerdeutsche Sprachbarriere und so wie der Liebste sich schwer tut das Ömchen zu verstehen, selbst wenn ich meine, dass sie nahezu hochdeutsch spricht, so verstehe ich den Vater vom Liebsten oftmals nicht. Im Zweifelsfall üben wir uns ins freundlichem Lächeln und Nicken und hoffen inständig, dass es zum Gesprächsthema passt. Wäre ja blöd, wenn ein entrüstetes Kopfschütteln und ein Nein gerade passender wäre  :lol:

Inzwischen kommt es durchaus auch mal vor, dass der Liebste mich alleine losziehen lässt und ich somit ohne Dolmetscher Kontakt zu den Eingeborenen habe. So kommt es dann ab und an zu solchen Erlebnissen:

In der Fleischerei (auf Fränkisch: Metzgerei)  :wink:

Fleischereifachverkäuferin: Grüß Gott

Ich so: Moin

Die Fleischereifachverkäuferin verdreht verdutzt die Augen, auf Ihrer Stirn erscheint in leuchtenden Buchstaben “ es ist nicht mehr Morgen,….“

(der Rest des Gesprächs bzw meine Bestellung wären hier fehl am Platze)

 

Liebe Nichtostfriesen bzw Nichtnordlichter, „Moin“ und „Morgen“ haben wenig bis gar nichts miteinander zu tun.

„moin“ leitet sich von z.B. „moien Dag“ ab. „moin“ bezieht sich also nicht auf die Tageszeit sondern auf das „moien“ was nichts anderes heißt als „guten“ oder „schönen“

Und darum kann man Moin auch zu jeder Tages- und Nachtzeit sagen  :mrgreen:

 

3 Monate

Heute ist es vier Monate her, dass wir zum ersten Mal telefonierten.

Heute ist es drei Monate her, dass wir uns das erste Mal trafen.

Vor drei Monaten nahmen unsere Leben eine Wendung, die wir nicht erwartet hatten und die sich doch so gut und richtig anfühlt.

Ich liebe diesen Kerl!!! <3

Gelernt ist gelernt :-D

Es gibt Dinge die verlernt man nie. Als Ehefrau muss man zum Beispiel hellsehen und Dinge finden können. Ich braucht zwar fast 7 Jahre niemandes Ordnung verstehen und hinter niemandem herräumen (was ich nach wie vor nicht mache :-D )  Aber Gespräche folgender Art mehren sich  :mrgreen:

Mann läuft mit suchendem Blick durch seine Wohnung

ich so: suchst Du was?

er so: ja, ich suche XY

ich so: achso, das liegt doch auf dem Schrank in dem Zimmer, glaub ich

er so: oh… ja…

 

*breitgrins*

konsequent inkonsequent

Ein Gespräch, irgendwann neulich mit einem guten Freund bei einem guten Kaffee:

 

Ich: Warum hast Du Dich denn jetzt eigentlich von ihr getrennt?

Er: Ach, da gab es viele Gründe,  da war  $Grund1 und $Grund2 und dann ja noch $Grund3 und am schlimmsten überhaupt war ja $Grund4. Also sowas tu ich mir im Leben nicht mehr an. Viel zu anstrengend!

Ich: aha, ok, gut, das kann ich verstehen

Er: Ja, Du bist ja auch so ganz anders irgendwie.

…… (Die Fortsetzung des Gesprächs ist unerheblich)

 

eine Weile später, der gleiche Freund, das gleiche Café

Er: ich hab ja jetzt die $Frauenname kennengelernt. Ich glaub das wird was.

Ich: aber die ist genau wie Deine Ex!? Die ist $Grund1, und dann noch $Grund2 und überhaupt macht die $Grund3 und das schlimmste, die ist $Grund4

Er: ja, aber das ist doch egal…

 

Und jetzt erklärt mit bitte a: wieso stehen Männer auf Tussies und b: wieso fallen sie immer wieder auf das gleiche Beuteschema rein?

Wobei, im Großen und Ganzen ist die Geschlechterverteilung in diesem Gespräch unerheblich. Erfahrungsgemäß sind genug Frauen auch nicht schlauer (wobei ich mich gerade frage, ob ich schlauer bin)

Zugehörig

Ich staune. Vorgestern habe ich mich ja zum ersten Mal alleine auf den Weg ins Kino gemacht. Nun wurde ich mehrfach, sowohl von Singles als auch von Paaren, darauf angesprochen, mit wem ich denn nun wirklich unterwegs gewesen wäre. Alleine ins Kino ginge ja gar nicht!!

Im ersten Moment habe ich gesagt, ich gehe alleine Schwimmen, ich gehe alleine zum Sport, ich gehe alleine ins Museum…. Warum dann nicht auch Kino?? Zumal man sich im besten Falle ja ohnehin auf den Film konzentriert und sich nicht dabei unterhält. Im Restaurant oder in einer Kneipe wäre das was anderes, da würde nicht alleine hingehen. Auch fremde Städte oder so was würde ich mir nicht gerne alleine ansehen wollen. Das sind Dinge, die einfach schöner sind, wenn man sie teilt. Egal ob mit einem Freund, einer Freundin oder einem Partner.

Aber dann kam ich ins Grübeln. Warum verwundert das so viele? Und warum sieht man tatsächlich eher wenige Leute alleine im Kino??

Der Mensch ist ein Rudeltier. Das macht auch Sinn, ist es doch in der Gruppe grundsätzlich einfacher zu überleben. Auch ist die Chance größer, auf mehr Menschen mit spezialisierten Fähigkeiten zu stoßen. Aber in der heutigen Zeit, wo es die Mammuts bereits getötet, zerteilt und teilweise sogar vorgegart im Supermarkt gibt, in der man sein Getreide nicht mehr selber anbauen muss um Brot zu bekommen, ist es ja grundsätzlich kein Problem nicht im Rudel zu leben. Ich finde Rudel ohnehin relativ anstrengend.

Trotzdem haben Menschen das unbändige Verlangen sich zugehörig zu fühlen.

Vor fast sechs Jahren, als ich nicht mehr zugehörig war, war dieses Verlangen ausgesprochen stark. Ich fühlte mich – im Nachhinein betrachtet – wie ein Kind alleine auf einem riesigen Jahrmarkt. Total geblendet und beeindruckt von unglaublich vielen bunt blinkenden Lichtern, von lauter Musik, von bunten, schnellen Karussells, von Düften nach Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und und und. Das Kind stand also staunend da, überfordert von viel zu vielen Eindrücken und auf der Suche nach einer Hand die es mitzieht. Und damals war jede Hand, die sich anbot wirklich verlockend. Zumal damals das Bewusstsein für die Situation gar nicht da war. Viel zu sehr war ich mit dem Gefühl beschäftigt, dass ich mich nur halb fühlte. Auch wenn ich alleine für mich den Weg gewählt hatte, auf dem ich mich noch heute befinde. Und der Weg ist gut so wie er ist.

Ein guter Freund sagte damals zu mir, dass es Zeit bräuchte, die Eindrücke wahrzunehmen, zu sortieren und zu verarbeiten und sich auf dem Jahrmarkt zurecht zu finden. Damals fand ich, dass er totalen Schwachsinn redet. Heute weiß ich, es war das Beste, was er mir damals sagen konnte.

Trotzdem war das Verlangen da nach angebotenen Händen zu greifen. Weil es offenbar einfach so gehörte. Und auch wenn schon im ersten oder zweiten Augenblick der Impuls da war, dass die Hände doch nicht so perfekt erschienen, war das Gefühl da, dass es immer noch besser als keine Hand wäre. Heute bin ich froh, dass ich Hände nicht ergriffen habe oder sie mir entzogen wurden. Weil ich mit den Haken an den Händen nicht lange hätte leben können.

Früher habe ich meistens, wenn ich eine Hand losließ bereits eine neue Hand in Aussicht gehabt nach der ich griff. Und einige dieser Hände waren allenfalls Sicherheitsleinen für die Zeit, in der ich nach einer anderen, festeren Hand suchte.

Warum bezieht sich dieses Verlangen nach Zugehörigkeit in erster Linie auf einen einzelnen Menschen? Denn seien wir mal ehrlich, die meisten Menschen, die einen Partner finden, verlieren sehr schnell ihre Unternehmungslust, wachsen auf der Couch fest und wundern sich eines Tages, dass der Freundeskreis ordentlich geschrumpft ist.

Letztendlich ist es scheinbar nach wie vor ein Stigma alleine zu sein. Wobei ich „alleine“ nicht mit „einsam“ gleichsetze. Es ist weniger stigmatisch erst kurz alleine zu sein. Es ist auch weniger stigmatisch der zu sein, der verlassen hat. Das ultimativ stärkste Stigma trägt der, der verlassen wurde und schon lange alleine ist. Oder noch nie längerfristig Zugehörig war.

Ich bin nicht einem Menschen zugehörig. Und ich will auch nicht auf Biegen und Brechen zugehörig sein. Ich fühle mich in meinem Nichtzugehörigsein wohl. Meistens jedenfalls. Und doch bin ich zugehörig, nicht einem Menschen sondern vielen. Menschen in der Nähe, Menschen in der Ferne, Menschen denen ein fester Platz in meinem Herzen gehört, Menschen die ich Freunde nenne und die mich Freund nennen, teilweise fremden, die ich nicht/noch nicht real kenne, und manchmal bin ich auch einfach einem Kinopublikum zugehörig, mit denen ich das relativ kurze Erlebnis eines Films teile.

Und eins habe ich gelernt: Nichtzugehörigsein ist ein Prozess den man lernen muss und eine Erfahrung die jeder einmal gemacht haben sollte. :o)

Keine Rolle Draht

Ruhig ist es hier gerade… dafür gibt es natürlich auch einen Grund. Nicht nur, dass die Überstunden der letzten Wochen ihre Spuren hinterlassen haben, nein, das kleine Leben wollte aufgeräumt werden und der Kopf wollte sich über etwas klar werden. Und da soetwas üblicherweise Folgen nach sich zieht, die für einen anderen Menschen nicht ganz so toll waren wollte ich hier erstmal den Ball flach halten.

Worüber ich mir klar werden wollte/musste? Über das Wesen von Beziehungen.

Wenn zwei Menschen versuchen, einen Weg zusammen zu gehen, dass das manchmal komplizierter als es nach außen hin vielleicht erscheint. Und die Tatsache, dass man einen Menschen sehr gern hat und wirklich sehr schätzt bedeutet nicht automatisch, dass diese zwei Menschen eine Beziehung miteinander führen können.

Das klingt kompliziert…. ist es wohl auch… und eine Weile habe ich darüber nachgedacht, ob ich einfach inzwischen nur kompliziert geworden und eigentlich alles ganz anders ist. Ist es aber nicht. Manchmal passen zwei Menschen einfach nicht zusammen. Und manchmal gibt es auch keinen Kompromiss.

Wenn zwei Menschen sehr unterschiedlich sind bleibt sehr schnell einer auf der Strecke. Solange „nur“ schlechte Angewohnheiten den Frieden stören lässt sich sicherlich mit viel Geduld und gutem Willen eine Änderung herbeiführen. Aber wenn es in Bereiche geht, die das Wesen eines Menschen betreffen, dann wird es fiekelinsch (man schlage dieses Wort im ostfriesischen Duden nach). Natürlich wäre es theoretisch auch hier möglich, eine Änderung zu erreichen. Aber was ist der Preis dafür? Ein Mensch, der ein toller Mensch ist, so wie er ist, soll so bleiben wie er ist. Wie glücklich kann ein Mensch sein, der sich einem anderen zu Liebe verändert und verbiegt wie eine Rolle Draht?

Über kurz oder lang wird er nicht mehr glücklich sein weil er nicht mehr er ist.

Noch schlimmer wäre es, wenn diese Änderungen auch noch durch Manipulation herbeigeführt werden. Das hätte funktioniert. Da habe ich überhaupt keinen Zweifel. Aber ich bin der letzte Mensch, der einen anderen manipulieren wollen würde. Ich habe die Erfahrung gemacht, wie sehr man sich verbiegt wenn man das Opfer von Manipulation wird… und wie unglücklich man damit wird. Und wie lange man auch nach einer Trennung mit den Folgen dieser Manipulationen zu kämpfen hat.

Manchmal ist es ein Zeichen von Liebe einen Menschen frei zu geben, ihm zu sagen, dass er ein toller Mensch ist, bleiben soll wie er ist und man ihn gerne als Freund bezeichnen dürfen möchte. Irgendwann kommt eine Frau, die diesen Mann verdient, ihn von Herzen lieben wird wie er ist und ihn zum glücklichsten Mann auf Erden machen wird. Da bin ich ganz sicher :o)