In modernen Zeiten wie diesen gibt es zwei Möglichkeiten, Menschen kennenzulernen.
Zum einen gibt es natürlich die „Reallife-Variante“. Also Begegnung auf der Straße (mal ehrlich, habt Ihr schon mal jemanden auf der Straße kennengelernt?? Ich nicht!), im Bekanntenkreis, beim Sport, im Job oder auf Veranstaltungen. Da sieht man den einen oder anderen Menschen der nett erscheint. Meistens lernt man dort aber wohl Menschen durch andere Menschen, die man schon kennt, kennen. Und vor allem lernt man dort in erster Linie Menschen kennen, die rein äußerlich erstmal in das eigene Schema passen. Nach nem guten Charakter hat sich bekanntlich noch keiner umgedreht. Auch wenn es eine abgedroschene Phrase ist, es ist einfach was dran!!
Und dann gibt es das virtuelle Leben. Da lernt man jede Menge Menschen kennen. Wesentlich mehr und schneller als jemals im realen Leben (wenn man nicht gerade in einem großen Konzern neu anfängt oder aus irgendeinem anderen Grund plötzlich zu einer großen Gruppe zugehörig wird)
Natürlich kommen jetzt viele mit „die im Internet lügen doch alle“, „jeder kann erzählen, was er will“ etc.pp. Natürlich stimmt das. Aber ich bin inzwischen durchaus geneigt zu behaupten, dass diese Leute eher die Ausnahme sind. Die Menschen, die ich erst in der virtuellen Welt und hinterher in realen Leben kennengelernt habe, waren zum allergrößten Teil autentisch.
Faszinierend finde ich aber eigentlich, dass man Menschen in der virtuellen Welt von innen nach außen kennenlernt. Meistens nähert man sich an, ohne die äußere Hülle des Gegenübers zu kennen. Das Kennenlernen erhält eine andere Wertigkeit weil Aussehen, Kleidungsstil und Alter eine untergeordnete Rolle spielen.
Ich kann jedenfalls mit Fug und Recht behaupten, dass ich Menschen sehr lieb gewonnen habe und zu meinen Freunden zähle, die ich im realen Leben so mit Sicherheit nie kennengelernt hätte.
Das wollte ich mal geschrieben haben
Dazu muss ich immer an ein Zitat von Anna denken:
„Der Unnerschied von einen Mensch und einen Engel ist leicht. Das meiste von ein Engel ist innen, und das meiste von ein Mensch ist außen.“
(aus „Hallo Mr. Gott, hier spricht Anna“)
Gute Nacht Ihr Engel!