The Grey

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich mal was über einen Film geschrieben habe. Das liegt möglicherweise zum einen daran, dass sich über meine heißgeliebten SAW-Filme oft nicht so viel mehr sagen lässt, als die Höhe des Blutpegels in der Schale unter dem Fernseher, vielleicht aber auch einfach daran, dass ich mangels Begleitung lange nicht mehr im Kino war.

Das ist eigentlich sehr schade, weil ich total gerne ins Kino gehe. Daher habe ich mich heute mal alleine auf den Weg gemacht. Und wißt Ihr was, das ist gar nicht schlimm *bg*

Überwunden hatte ich mich in erster Linie, weil ich genau diesen Film uuunbedingt sehen wollte. Ich hätte zwar in Münster durchaus die Gelegenheit gehabt, den Film in Gesellschaft zu sehen, aber da ich mir das ganze etwas *hüstel* blutrünstiger vorgestellt hatte, schien das nicht so der passende Rahmen zu sein. Vielleicht wären aber auch die Zwischentöne nicht so angekommen, wie sie angekommen sind.

Die Grundgeschichte ist schnell erzählt, eine Gruppe Arbeiter einer Ölbohrplattform stürzt mit dem Flugzeug über Alaska ab. Liam Neeson, den ich großartig finde, spielt einen Schützen, der die Gruppe begleitet und sie bei der Arbeit vor Wölfen schützen soll. Er und sieben weitere Arbeiter überleben die Absturz und finden sich im Eis wieder und werden von einem Rudel Wölfe bedroht. Es beginnt ein Kampf ums Überleben.

Soweit so gut.

Bemerkenswert fand ich die Zwischentöne. Das Hadern mit dem Schicksal und/oder Gott, das/der der Hauptperson das Liebste im Leben genommen hat. Zieht er Anfangs noch ernsthaft in Erwägung, sich das Leben zu nehmen, wandelt er sich schnell zu demjenigen, der alles daran setzt, seine mehr oder weniger sympatischen Weggefährten am Leben zu erhalten. Oder, wenn es sich nicht vermeiden lässt, sie voller Erfurcht und Trost an den Tod zu übergeben.

Am Ende steht die Herausforderung Gottes und die Entscheidung, den Gang der Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Ich gestehe, meine bescheidenen Worte reichen nicht aus, die Zwischentöne wirklich zum Ausdruck zu bringen. Aber ich kann nur jedem ans Herz legen, den Film zu schauen und sich nicht von den teilweise schlechten Kritiken, die er, meiner Meinung nach unverdient, bekommen hat beeindrucken zu lassen. Und wer Zwischentöne nicht mag oder nicht wahrnimmt wird sich zumindest an den beeindrucken Landschaftsaufnahmen und der Dramatik fesseln lassen ;o)