Rekonvaleszenz

Rekonvaleszenz (lateinisch reconvalescere ‚wieder kräftig werden, wieder stark werden‘, auch Konvaleszenz bedeutet Genesung, Konvaleszenz ist eines der letzten Stadien einer Erkrankung. Die Krankheitszeichen, zum Beispiel Fieber, Schwäche, Schwindel, Schmerzen, verschwinden nach und nach bis zur endgültigen Wiederherstellung der Gesundheit. (geklaut bei Wikipedia)

Eigentlich war ja der Plan morgen, eine Woche nach OP, wieder arbeiten zu gehen… ich bin aber auch ein optimistisches Kerlchen… irgendwie. Aber irgendwie hab ich derzeit das Gefühl, dass die Rekonvaleszenz per Definition noch gar nicht eingesetzt hat. Weil dann müsste ja langsam was besser werden…  wird es aber nicht…

Realistisch betrachtet zweifle ich gerade, ob ich am Montag wieder an meinem Schreibtisch sitzen werde. Nachdem mich gestern meine Freundin ins Auto gepackt und zum einkaufen gefahren hat bin ich doch einmal mehr böse auf dem Boden der Realität aufgeschlagen. Ich fühle mich krank, schlapp und grummelig. Auf der anderen Seite war es gut, endlich mal wieder das Casa zu verlassen. Nur dummerweise kann ich immer noch viele Dinge nicht tun, was derzeit mächtig demoralisierend ist. Und diese blöde Bronchitis fühlt sich bei mir auch wie zuhause… was es auch nicht besser macht. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht leichtes Fieber hab… und nein, ich hab kein Fieberthermometer…

Mir fällt die Decke auf den Kopf, mir fehlt Gesellschaft, mir fehlt Aufmunterung…. alles doof gerade. :(

Krieg ich jetzt ne Tüte Mitleid… und vielleicht einen ordentlich Arschtritt?

 

Cut

Wenn einem etwas nicht gut tut sollte man es wohl sein lassen. Und das hier tat mir nicht gut. Die Auszeit hat auch nicht so wirklich viel gebracht. Also außer neuen Lippenbekenntnissen. Und wenn derjenige, der verspricht in Zeiten wie diesen an Deiner Seite zu sein und es nicht ist… naja, zu dem Thema hab ich schon genug gebloggt. Und genug Kilos und Tränen gelassen hab ich dazu auch.

Also diese Sachen mit da sein, Gegenseitigkeit, sich zurücknehmen wenn es dem anderen nicht gut geht, Aufmerksamkeit…

In den letzten Tagen hätte ich tatsächlich jemanden an meiner Seite gebraucht. Aus vielerlei Gründen, weil ich viele Dinge nicht selber machen kann, weil ich unleidlich war/bin… Und ich war tatsächlich kurzzeitig so blauäugig zu glauben, dass ich da nicht alleine durch müsste. Aber da sprach wohl nur das schlechte Gewissen weil er mich bei der letzten OP vor vier Wochen hängen lassen hatte.

Der Punkt ist, dass ich auf sowas keine Lust habe. In dem Moment, in dem man weiß, dass man trotz aller Versprechen alleine dastehen wird sollte man den Cut machen. Wenn das Verhalten des Gegenübers so berechenbar ist, dass Du Deiner Freundin sagen kannst, ab wann er sich nicht mehr melden wird, weil er befürchtet, dass Du Forderungen stellen könntest, und hinterher genau sagen kannst, ab wann er sich wieder melden wird, dann läuft etwas entscheidendes falsch. Vor allem wenn die Vorhersagen taggenau stimmen.

Wie man das Partnerschaft nennen kann?? ist mir ein Rätsel!!

Wenn mir jemand wirklich wichtig ist, dann finde ich immer einen Weg mich zu kümmern, mich zu melden oder da zu sein. Wenn mir jemand wirklich wichtig ist, dann reisse ich mir im Zweifelsfall auch den Arsch auf und nehme mich ein Stück zurück wenn es nötig ist. Und wenn ich tatsächlich mit jemandem in einer Beziehung bin ist derjenige mir mehr als wichtig.

 Jedenfalls lasse ich niemanden hängen und mach mich sang- und klanglos aus dem Staub, ohne Erklärung, etc….

Und vor allem komm ich nicht hinterher mit „ich hatte so eine schwere Zeit“ (natürlich, ohne diese „schwere Zeit“ zu erläutern… )

Wenn man frisch mit jemandem zusammen ist, dann sollte alles leicht und beschwingt sein. Ich habe mir vier Monate Gedanken über Probleme gemacht, die nicht meine waren. Über Probleme, die schwerwiegender waren, als die, wegen denen ich mich habe scheiden lassen. Gut, wenn Gefühle im Spiel sind tut man das. Und natürlich lassen die sich nicht so einfach abschalten… aber wie gesagt… wenn etwas nicht gut tut….

Ich frage mich, wie solche Menschen reagieren würden, wenn es umgekehrt laufe würde… aber darüber denkt man besser nicht nach… könnte ja ein böses Erwachen geben…  jemand nannte das mal Narzismus…  ich glaub das passt.

Ich bleib dann doch mal lieber Single und habe Spaß mit den falschen… das tut zumindest weniger weh. Und es verpflichtet zu nichts…

 

und wieder eine OP überstanden

Ja endlich hab ich die hoffentlich letzte OP überstanden. Auch wenn es noch ein paar Probleme gab von denen ich zum Glück nichts wußte. Unter anderem fehlte noch das Ergebnis vom letzten Kontrollabstrich weil das Labor geschlampt hat und das neue Implantat, das normalerweise zwei Tage nach Bestellung da ist, baucht zwei Wochen und wurde erst einen Tag vor der OP geliefert. Und das auch nur, weil der Arzt Himmel und Hölle in Gang gesetzt hat.

Hätte ich das alles vorher gewußt hätte ich wohl noch den einen oder anderen Nervenzusammenbruch gekriegt.

Naja, zum Glück wußte ich es nicht und so bin ich am Donnerstagmorgen recht entspannt in der Klinik eingetrudelt. Alles lief ohne Probleme. Nur, dass ich – wie beim letzten Mal – nach der Narkose so ein unkontrollierbares Muskelzucken hatte. Inzwischen weiß ich aber, dass das wohl eine Nebenwirkung der Gasnarkose ist und nach einer Spritze ist das auch relativ schnell wieder weg. Der Doc hat alles super erklärt und das ganze war weitaus komplizierter als ich erwartet hatte. Immerhin waren nun zwei verschiedene Ärzte am Werk aber das Ergebnis soll trotzdem gleich aussehen. Schon komisch wenn so ein Arzt dann mit ner Wasserwaage an einem herummalt. Aber es klingt als wüßte er genau, was er da gemacht hat und so bin ich also guter Dinge, dass ich in sechs Wochen alles hinter mir habe und dieses Kapitel abschließen kann.

Trotzdem merke ich, dass vier OPs in einem Jahr entschieden zu viel sind. Ich bin echt angeschlagen. Dass ich derzeit die Antibiotika Nummer 4 und 5 einnehme macht es auch nicht besser. 5 verschiedene Antibiotika in vier Wochen sind suboptimal und bringen einiges durcheinander. Das ist wohl auch ein Grund dafür, dass ich einer hübschen Bronchitis ein heimeliges Zuhause biete. Husten und die Muskelschmerzen nach der OP zusammen sind nicht lustig.

Insgesamt bin ich aber schon wieder genervt. Dieses Rumgammeln ist einfach nicht meine Welt. Offiziell hab ich noch 10 Tage Couch vor mir. Aber ich nerve meinen Doc schon, damit ich allerallerspätestens nächste Woche Montag wieder arbeiten darf. Bis dahin bin ich hoffentlich auch den Stuttgarter Gürtel los. Bisher hatte ich den bei keiner OP und war darüber ganz dankbar. Aus den Foren kannte ich ein paar Mädels, die von dem Ding ziemlich genervt waren. Ich weiß dann jetzt auch warum. Ungemütlich, engt ein, tut weh…

Insgesamt hocke ich also maulig hier rum und verfluche den Rest der Welt. Vor allem morgens um 6 wenn ich nicht mehr liegen kann. Falls sich also Retter anbieten die mich von der Couch zerren und irgendwohin entführen wollen, nur zu!!