Tierarzt #5

Kurzer Zwischenbericht:

Ich hab gerade mit der Tierärztin telefoniert. Eigentlich wollte ich nur fragen, was die Medikamente kosten, die AM gestern abgeholt hat, kosten. Aber die Ärztin wollte auch gleich direkt mit mir reden und wissen, wie es Teddy geht. Morgen will sie ihn füttern (anscheinend hat sie da nen speziellen Trick) aber es klang als würde ihr auch ein Stein vom Herzen fallen und als wäre sie zuversichtlich, dass es hilft.

Das macht mir Mut… auch wenn ich Angst habe, zu viel Mut zu schöpfen…  um so größer wäre die Enttäuschung!!

Tierarzt #4

Es gibt einen zaghaften Hoffnungschimmer!!

Heute war AM mit ihm bei dem Arzt in Bremen. Es ist nicht ganz so schlimm, wie das Röntgenbild vermuten ließ, aber er ist noch lange nicht über den Berg.

Teddy hat eine Herzmuskelentzündung. Das ist bei Rassen wie Main Coon oder eben Norwegischen Waldkatern sehr häufig der Fall. Der Arzt meinte, dass eigentlich alle Tierärzte darauf geschult sein sollten, bei diesen Rassen besonders auf diese Erkrankung zu achten und dass jedes Tier dieser Rassen regelmäßig auf diese Erkrankung untersucht werden sollte.

Durch diese Entzündung hat sich der Herzmuskel verhärtet und Wasser eingelagert, das jetzt auf das Herz und die Lunge drückt. 

Nun hat er wieder Kochsalzlösung bekommen, diverse Spritzen und einen ganzen Rappel Medikamente. Dazu noch eine Lösung, die ihn aufpäppeln soll.

Inzwischen schafft er es, sich ab und an woanders hinzulegen, ein paar Schritte zu laufen und gerade ist er auf’s Sofa gesprungen. Getrunken hat er auch schon von alleine und seine Medikamente für heute hat er auch alle bekommen. 

Gefressen hat er noch nicht. Wenn ich ihm was anbiete will er auch noch nicht, aber die Ansage war klar…  ich muss ihn zwingen, im Zweifelsfall mit Gewalt. Für heute hat er aber genug geschafft und der Arzt meinte, das Wetter wäre für seinen Zustand auch denkbar ungünstig.

Alles in allem freue ich mich verhalten darüber, dass er gerade unter sich gemacht hat (Gott sei dank nicht auf dem Sofa ;-) ) und sehe in allem eine Besserung seines Zustandes.

Vor allem atmet er wesentlich leichter. Die letzten Tage, vor allem gestern, konnte man regelrecht sehen, wie sehr ihn alleine das schon angestrengt hat. Nun liegt er hier und schläft sich hoffentlich gesund.

Ob es klappt und ob und wie gut er es übersteht müssen die nächsten Tage zeigen. Morgen früh muss ich ihn päppeln und ihm seine Medikamente geben. Morgen abend auch und vor allem muss ich ihn zum Fressen kriegen…   Nur wenn er frist nimmt er die Nährstoffe auf, die der Körper braucht um kein weiteres Wasser in dem Entzündungsherd einzulagern.

Samstag geht es wieder zur Tierärztin und dann wird sich hoffentlich zumindest zeigen, ob seine Chancen steigen oder ob er einfach schon zu schwach ist.

Also bitte bitte weiter die Daumen drücken!!!

Tierarzt #3

Tja…  es sieht nicht gut aus!!!  :-(

Heute war ich mit Teddy zum Röntgen. AM hat mich begleitet und wird ihn morgen zu einer weiteren Untersuchung fahren, wofür ich ihr sehr sehr dankbar bin.

Sein Zustand verschlechtert sich weiterhin. Beim Röntgen hat sich herausgestellt, dass er wahrscheinlich irgendwann eine unbemerkte Infektion hatte, die eine Herzbeutelentzündung ausgelöst hat. Dadurch hat sich die Haut des Herzbeutels extrem verdickt und drückt jetzt das Herz zusammen und gleichzeitig auf die Lunge. Alternativ wäre nur möglich, dass es ein gestreuter Lymphtumor ist.

Morgen muss er nun zu einem Spezialisten nach Bremen. Dort kann ein genaues Ultraschall gemacht werden und die Chancen, dass das Ergebnis halbwegs gut ist stehen eher schlecht. Die einzige Chance wäre, wenn das, was da drückt flüssig wäre. Dann könnte das punktiert werden und danach würde sein Herz mit Medikamenten behandelt werden und er hätte noch ein paar Monate / Jahre.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es verschwartet ist, ist aber wohl wesentlich größer und dann ist sein Weg vorherbestimmt. Die Ärztin sagte heute ganz klar, dass er in ihren Augen ein Sterbepatient ist, aber ich soll diese Untersuchung zur Sicherheit noch machen lassen.

Wenn es so ausgeht, wie ich es im Moment erwarte, werde ich meinen liebsten Freund und den besten treuesten Kater, den die Welt je gesehen hat auf seinem letzten Weg begleiten.

AM hat einen Schlüssel und wird ihn morgen hier abholen, ihn nach Bremen bringen und danach wieder nach Hause bringen. So oder so hat er wenigstens noch zwei Nächte an meiner Seite.

Und weil ich Angst habe, dass ich nicht merke, wenn es ihm schlechter geht werde ich heute ein ehenes Gesetz brechen und ihn auf einer Decke in meinem Bett schlafen lassen.

Und dann werde ich dem lieben Gott nochmal sagen, dass er mir diesen Gefährten nicht wegnehmen darf!!

Tierarzt #2

Ich hab hin- und her überlegt, was das klügste ist. Er atmete immer schwerer und konnte sich fast nicht mehr aufrecht halten.

Erst dachte ich, ich fahr einfach am nächsten Morgen schnell mit ihm zum Tierarzt…  aber die machen erst um 10 Uhr auf. Und ich hatte natürlich rasende Angst, ob er die Nacht überstehen könnte.

Dann wollte ich L. bitten, aber der konnte das zeitlich nicht einrichten.

Meine Freundin fragte dann ihre Nachbarin (die ist Tierärztin) aber die Nachbarin hatte keine Zeit, gab uns aber die Nummer vom tierärztlichen Notdienst.

Also hab ich da angerufen. Ich hatte eine sehr sehr nette Tierärztin am Telefon, die genau fragte, was am Abend vorher war, was Teddy an Medikamenten bekommen hatte, wie sein Zustand ist, wie er reagiert, etc. pp .

Sie meinte dann sehr schnell, dass es keine Mandelentzündung sein könne und ich unbedingt zu ihr kommen sollte.

Ich hab dann Teddy wieder eingepackt, bin mit ihm los zur Tierärztin (die natürlich auch nicht hier in der Stadt ist).

Als erstes hat sie mir erklärt, dass es keine Mandelentzündung sein könnte, weil er die typischen Anzeichen nicht hat, er hat kein Fieber sondern Untertemperatur.

Er atmet zu flach und zu schnell, das Herz schlägt zu schnell, er war total ausgetrocknet (das Blut war schon ganz dickflüssig bei der Blutentnahme :-(   ), die Nierenwerte sind erhöht, was daran liegen kann, dass er nicht getrunken hat.

Aber im großen und ganzen hat sie auch nicht herausgefunden, was genau er hat. Es geht ihm schlechter.

Erstmal war er nun gestern Abend am Tropf, hat diverse Medikamente bekommen. Appetitanreger, etwas zum Entwässern der Lunge, Spezialfutter (das er nach wie vor nicht anrührt)…

Genützt hat es bisher noch nichts. Ich habe ihn heute Nacht auf Anweisung getrennt von den anderen gehalten, aber er hat weder gefressen noch getrunken. Er ist immer noch total schlapp und kühl und als nächstes geht es heute zum Röntgen.

Im Grunde kann es wohl alles sein…  Herz, Lunge, Darm, Tumor,….   ich hoffe, wir kriegen es heute raus… noch einen Tag ohne Futter und Wasser schafft er wohl nicht :-(

Tierarzt #1

Jetzt nehme ich mir doch eben schnell die Zeit Euch zu erzählen, was hier los ist.

Also, am Montag stand ja meine Dienstreise an. Als ich morgens aufstand wollte mein Teddy, der älteste und liebster meiner vier Gefährten, nicht fressen. Im ersten Moment hab ich hab mir da noch nicht so den Kopp gemacht. Vor ein paar Monaten war das schon mal so, aber da war dann abends alles wieder gut und er maunzte vorwurfsvoll als ich verspätet nach Hause kam, weil er Kohldampf hatte.

Also hab ich erstmal meinen Termin abgewickelt, hab mich später über durch Baustellen und von einem Stau zum anderen nach Hause gehangelt. Weil es schon spät war, hab ich mir dann eben schnell was zu essen geholt und bin ab nach Hause.

Als ich zuhause ankam lag Teddy auf der Fensterbank und wollte immer noch nicht fressen. Während ich die anderen fütterte kam er dann irgendwann ganz langsam von der Fensterbank runter und torkelte praktisch auf mich zu. Er konnte sich fast nicht auf den Beinen halten und plumpste mir regelrecht vor die Füße.

Ich hab mit fliegenden Fahnen die gelben Seiten nach einem Tierarzt durchsucht, der so spät noch arbeitet, rief da an und bin kurz darauf mit dem Kater im Gepäck in die Praxis gesaust. Unnötig zu erwähnen, dass die Praxis natürlich nicht hier in der Stadt war… wäre ja auch zu einfach.

Nach ewiger Wartezeit kam ich dran und die TÄ hat sich Teddy angesehen. Ohne großartige Untersuchung meinte sie, es geht ihm nicht gut (ach, is nich wahr) und es müsste ja wohl eine Mandelentzündung sein.

Sie gab ihm ein Antibiotikum, gab mir Tabletten für ihn mit und meinte nur, das wäre jetzt ein Versuch und wenn es ihm am nächsten nicht besser gehen sollte, solle ich doch bitte unbedingt wiederkommen…(aha)

Als wir wieder zuhause waren konnte ich ihm zwar noch etwas Vitaminpaste einflössen, aber mehr ging nicht.

Gestern morgen machte er eigentlich anfangs einen etwas besseren Eindruck. Fressen wollte er aber trotzdem nicht und auch das Antibiotikum kriegte ich nicht in ihn rein.

Abends nach der Arbeit musste ich noch selber zum Hautarzt und kam erst etwas später nach Hause. Teddy ging es schlechter als vorher. Er wollte immer noch nicht fressen oder trinken. Auch so leckere Sachen, die nur durch den Hals flutschen (Joghurt, Vitaminpaste) wollte er nicht… und er hielt sich wesentlich schlechter auf den Beinen als vorher.  :-(

– Fortsetzung folgt –   (Chef kommt ;-)  )