Weihnachtsfeier

Weihnachtsfeiern sind ja bekanntlich nicht mein Ding. Und „Traditionen“ die damit verbunden sind schon mal gar nicht!!!

Als ich in der neuen Firma angefangen bin, da wurde mir sehr schnell erzählt, dass es ja „Tradition“ wäre, dass diejenigen, die neu angefangen sind, auf der Weihnachtsfeier ein Gedicht vortragen oder ein Lied vorsingen. Natürlich was weihnachtliches. Ich hab von Anfang an gesagt, dass ich das sicher nicht tun werde.

Regelmäßig alle paar Wochen kam das Thema wieder und jedes Mal hab ich klar gesagt, dass ich für diesen Spaß ganz bestimmt nicht zu haben bin.

Gestern war nun die Weihnachtsfeier. Eigentlich war der Plan, bald nach dem Essen die Feier zu verlassen. An die Geschichte mit dem Gedicht oder Lied hab ich überhaupt nicht gedacht. Vorher hatte da auch niemand was gesagt.

Während ich aber irgendwann mit einer Kollegin gemütlich in der Raucherbar saß, kam einem Kollegen wohl in den Sinn, alle darauf aufmerksam zu machen, dass ich ja irgendwas vortragen müsse. Er hat mir dann erstmal eine SMS geschickt. Aber da ich mein Handy nicht dabei und außerdem auf lautlos hatte, hab ich das gar nicht mitbekommen. Irgendwann kam er auch in die Raucherbar, grinste schmierig und meinte, ich solle schon mal ins Internet gehen und mir was nettes raussuchen.

Ich antwortete nur, dass ich das ganz sicher nicht tun würde.

Später, als die Kollegin und ich wieder bei den anderen waren, bat mich mein Chef um meine Dessertgabel um damit an sein Weinglas zu tickern und fragte mich dann vor versammelter Mannschaft:

C: Wissen Sie was jetzt kommt, Frau Feuerengel?

T: Ich weiß, was sie möchten, aber eher friert die Hölle zu!!

C: Das ist aber eine Tradition hier bei uns

T: Ich mach es aber trotzdem nicht!!

C (lehnt sich zurück und tut als wäre er traurig): Dann müssen wir ja jetzt alle schweigend warten, bis Sie was aufsagen oder singen

T: Dann wird das aber eine langweilige Party, weil ich werde nichts aufsagen oder singen

Der Seniorchef versuchte dann noch mich  mit einem „Von drauß vom Walde komm ich her…“ zu animieren, hat aber schnell gemerkt, dass das wohl nix wird.

Der dritte Geschäftsführer gab dann ein Witzchen zum Besten um die Situation zu retten *g*

Immerhin weiß mein Chef jetzt, dass ich nicht kusche nur weil alle dabei sind und das ein „NEIN“ keine Diskussionsgrundlage sondern eine unabänderliche Tatsache ist. Das hat ja auch sein Gutes ;-)

Bin gespannt ob die anderen am Montag mit mir meckern!! Enttäuscht brauchen sie jedenfalls nicht sein, immerhin wußten sie seit Mai, dass ich das mit Sicherheit nicht machen werde :-P

5 Gedanken zu „Weihnachtsfeier

  1. @ gernodgammler

    Ich glaub mein Chef fand das auch gut… ich glaub der war beeindruckt, dass ich vor allen Kollegen nicht nachgegeben habe

  2. Hach ja, Süsse. Richtig so. Manchmal muss man eben mit Traditionen brechen. Besonders bevor sich der individuelle Unmut über Dieses und Solches dann auch in den abverlangten Gedichten o.ä. äussern.

    Ich erinnere mich an eine Begebenheit in meiner Ausbildung. Vorweihnachtliches Julklapp. Und es MUSSTE unbedingt ein sich reimender Achtzeiler an den Empfänger geschrieben werden. Lange, lange habe ich überlegt. Ich kann so etwas einfach nicht. Und Internet gab’s leider noch nicht. Nach einigen Southern-Ginger-Ale kam am Vorabend etwas so ähnlich wie dies heraus – und ich fand’s witzig und gut *hust*:

    Dies ist für die Blochine,
    die arbeitet emsig wie eine Biene.
    Und manchmal trägt sie auf’m Kopp
    `nen riesengrossen Mop … usw.

    Aus einer Weihnachtsfeier, die heiter und fröhlich werden sollte, wurde somit ein doch sehr stressiges Raten und Recherchieren, wer denn das wohl gewesen sein könnte. Und es wurde wirklich jeder mit einbezogen!

    Ja, manchmal ist es eben besser mit Traditionen zu brechen!

    Und liebe Frau B., sollten Sie dies hier lesen? Ich habe Sie immer gemocht. Ich fand Sie immer supertoll, auch diese Walla-Walla-Haarteile, die Sie manchmal auf Ihrem Kopf trugen!

  3. @ Nili

    Das war bei mir in erster Linie eine Prinzipienfrage…. ich hab denen vorher schon oft genug gesagt, das ich es nicht machen werde. Da geb ich dann auch nicht vor der versammelten Mannschaft nach :-)

  4. Und ist die Gruppe noch so klein, einer muss der August sein!
    Gut, dass du da nicht mitgespielt hast. Chef hätte dich ja vorher mal fragen können, ob du Lust dazu hast, dann wäre allen Beteiligten die Peinlichkeit erspart geblieben!

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