Päckchen und wie man sie bekommt

Eigentlich lasse ich mir eher selten etwas schicken. Wenn dann meist etwas, dass ich beispielsweise bei Ibä ersteigert habe. Oft haben die Dinge dann aber ein Format, dass sie in den Briefkasten passen.

Da Weihnachten mit großen Schritten nahte und ich dieses Jahr mehr Dinge verschenkt habe als sonst und einige dieser Dinge erstmal zu mir geschickt werden musste, hatte ich die Freude, mich mit den Paketzustellern auseinanderzusetzen.  Das ist komplizierter als ich dachte *g*

Sehr nett sind natürlich die Onlineangebote, die eine von der Rechnungsadresse abweichende Lieferanschrift bieten. Das finde ich richtig klasse, denn so kann ich mir die Päckchen einfach ins Büro schicken lassen. Bei Thalia hatte ich auch die Büroadresse als Lieferadresse angegeben, aber offenbar haben die das nicht geschnallt. Das Päckchen kam an meine Privatadresse. Aber wenigstens war der Zusteller so pfiffig, es mir neben den Briefkasten auf die Fensterbank zu legen.

Ganz putzig war der DPD. Am letzten Montag  hatte ich einen Zettel an der Haustür (nicht an der Wohnungstür) dass die versucht hätten, mir ein Paket zuzustellen, ich aber nicht da gewesen wäre und sie am nächsten Tag zwischen 11 und 17 Uhr erneut versuchen würden, es zuzustellen.

Da ich auch am Dienstag normal arbeiten musste, was klar, dass die mich nicht antreffen würden. Um dort anzurufen war es zu spät, immerhin war es schon nach 20 Uhr als ich zuhause ankam.  Irgendwo im Kleingedruckten war dann ein Hinweis, dass man online die Zustellung ändern könne und aus verschiedenen Zustellarten auswählen könne. Da ich nicht wußte, von wem das Paket kam, aber dringend auf drei Pakete wartete hab ich online geguckt. Unter anderem gab es zwei Geschäfte, in denen man die Pakete auch abholen kann. Wie praktisch!! Eines war in der Fußgängerzone, das ist nicht weit von mir, aber zeitlich wäre es klapp gewesen, dort nach der Arbeit noch hinzulaufen. Zumal ich Dienstag auch noch ins Kino wollte. Der zweite Laden sollte eine Autovermietung sein, ca. 800 m von mir entfernt (wenn überhaupt) und vor allem bequem mit dem Auto zu erreichen.

Ich gab also an, das Paket dort abholen zu wollen und bekam auch prompt per Mail eine Auftragsbestätigung. Ich könne direkt am nächsten Tag dort das Paket in Empfang nehmen. Juhuu!

Also bin ich am Dienstag flugs von der Arbeit zur Autovermietung geflitzt um mein Paket in Empfang zu nehmen. Als ich dort vorfuhr wunderte ich mich schon über das schummerige Licht im Ladenlokal…  an der Tür hing ein großer Zettel „Wir machen Winterurlaub bis zum 29.12.“

Prima!! Klasse!! Wunderbar!! Wo ist die Motorsäge??

Da es gerade noch vor 18 Uhr war schnappte ich mir das Telefon und rief im Hauptdepot an….  der Herr am Telefon fand meine schlechte Laune nicht wirklich witzig…  allerdings fand er es auch nicht witzig, dass diese Abholstelle geschlossen war. Zum Glück hatte der Bote den Laden auch schon geschlossen vorgefunden. Mein Paket lag also wieder brav im Depot und es war nicht ganz einfach, dem Herrn am Telefon klar zu machen, dass ich auch Mittwoch brav meiner Arbeit nachgehen würde und nicht zuhause sein könne um das Paket in Empfang zu nehmen. Irgendwann war er aber so verständig, dass er sich erbot, das Paket ins Büro zu liefern und das klappte auch direkt am nächsten Tag!!

Ein anderes Paket lag auf der Post und musste irgendwie in meine Hände…..  Aber die Post ist ja eine Geschichte für sich…

Ich hatte zum Beispiel am Samstag zwei exakt gleiche Päckchen abgeschickt. Das eine kam am Dienstag an, das andere ist noch immer Unterwegs. Am Montag hab ich zwei Päckchen abgeschickt, eins kam am Mittwoch an und das andere am Donnerstag.

Am Dienstag hab ich drei gleiche Päckchen abgeschickt. Zwei waren am Mittwoch da, das dritte kommt hoffentlich morgen an….

Jedenfalls sollte ich auch zwei Pakete bekommen, die wahrscheinlich beide über die Post kommen. Achnee, die heißen ja jetzt DHL, aber das ändert auch nicht wirklich etwas. Die Päckchen sollten ein Wichtel und ein Twichtel sein *g*

Am Montag oder Dienstag hatte ich eine Abholkarte von der Post im Briefkasten. Da ich am Samstag ohnehin bei der Post war, hatte ich gesehen, dass die am 24. bis 12.30 Uhr offen haben und hatte schon eingeplant, dass ich dann mein Päckchen abholen gehe. Im stillen hatte ich gehofft, dass das zweite Päckchen auch noch kommt und ich beide gleichzeitig abholen kann. Ich hätte auch jede Wette abgeschlosse, dass die zweite Abholkarte kommt wenn ich das erste Päckchen von der Post abhole….

Auf dem Weg zur Post guckte ich dann nochmal zufällig nach den Öffnungszeiten. Wenn das zweite Paket jetzt kommt habe ich ein Problem. Die Post hat in der Woche täglich von 9-13 Uhr geöffnet. Nur Donnerstags auch bis 18 Uhr. Ansonsten ist nachmittags zu…  und der Donnerstag fällt auf den Silvestertag, also machen die dann auch um 12.30 Uhr zu… und außerdem bin ich Donnerstag hoffentlich schon in Berlin.

Und sowieso hätte ich 18-Uhr-Woche….

Das ist erst recht doof, wenn ich daran denke, dass ich alles was als Brief kommt nicht hier in der Post abholen muss, sondern die kommen zur Hauptpost, die täglich bis 18 Uhr offen ist… 

Will die Post mich jetzt verarschen?? Wie sollen berufstägige alleinstehende Menschen bitte an ihre Päckchen kommen?? Ich glaub es hakt!!

verhuschtes Mäuschen #3 – The End

Am Mittwoch war einer dieser Tage, die man entweder gleich morgens aus dem Kalender streichen sollte oder zumindest auf eine Woche verteilen sollte. Sozusagen die homöopathische Dosierung.

Dass an fast jedem 23.12. Leute anrufen, deren Heizung schon seit dem 20. (mindestens) nicht geht, noch eben gegen 13 Uhr anrufen, damit die Handwerker bitte selbstverständlich noch vor Weihnachten kommen, ist nichts ungewöhnliches. Und diese Sorte Pflegefälle war heute auch dabei, aber eigentlich nahm das Verhängnis bereits vor 8 Uhr seinen Lauf.

Ein Mieter rief an und teilte mit, dass in seiner Wohnung aus der Decke tropft. Nachdem mein Kollege dort war stellte sich heraus, dass in den darüberliegenden Wohnungen die Heizungen nicht in Betrieb genommen worden waren und alles komplett kaputtgefroren war. Die Kontrolle anderern Objekte ergab, dass in einem anderen Haus ähnliches passiert war.

Fatal daran war, dass das verhuschte Mäuschen bereits vor drei oder vier Wochen eine Liste der Wohnungen bekommen hatte in denen die Heizungen in Betrieb genommen werden sollten. Diese Liste aber offenbar einfach beiseite gelegt hatte und sich nicht weiter gekümmert hatte. Das wollte sie diese Woche machen….  Dumm nur, dass der große Frost schon vor über einer Woche anfing.

Jedenfalls gab es jede Menge Aufregung und Theater. Wohnungen und Heizungen mussten kontrolliert werden, diverse andere Notfälle gab es auch noch… wie immer vor den Feiertagen und mein Kollege und ich waren die meiste Zeit irgendwo unterwegs und flitzten von Pontius zu Pilatus. Irgendwann im Laufe des Nachmittags tauchte der Seniorchef auf und schnappte sich zusammen mit dem Juniorchef erst das verhuschte Mäuschen zum Sechs-Augen-Gespräch und danach die andere Azubine.

Nachdem Mäuschen sich etwas beruhigt hatte stellte sich dann heraus, dass ihr Ausbildungsvertrag zum Ende Januar aufgehoben wird und sie mit sofortiger Wirkung freigestellt ist.

Für sie brach eine Welt zusammen.

Ich hab sie dann gedrückt und geknuddelt, ihr versprochen, dass die Welt sich weiterdrehen wird und ihr Tipps gegeben was sie versuchen soll um einen Weg für sich zu finden.

Ihr zu erzählen, wieviele derartige Katastrophen ich schon erlebt habe, hab ich mir geschenkt…. das hätte sie nur weiter verunsichert.

Wir haben dann noch zusammen ihren Schreibtisch aufgeräumt und ich denke wir werden sie nie wiedersehen.

Inzwischen habe ich noch ein bisschen recherchiert und bin zu der Erkenntnis gelangt, dass es vermutlich ADHS sein könnte. Die Anzeichen würden passen, Unkonzentriertheit, nicht beurteilen zu können, was wichtig ist und was nicht…

Was es auch ist. Es ist ein zu gravierendes Problem, als das wir als einfacher Ausbildungsbetrieb es lösen könnten. Und da die Hälfte der Lehrzeit rum ist, wäre es auch nicht mehr zu schaffen, den alten Stoff nachzuarbeiten und das was noch dazu kommt gleichzeitig aufzunehmen. Dafür ist der Themenbereich zu komplex.

Auch der Klassenlehrer, der sich noch telefonisch bei meinem Chef gemeldet hatte, sagt ganz klar, dass sie die Ausbildung so auf keinen Fall mehr schaffen kann.

Und so wie die Dinge liegen, sollte sie die Zeit jetzt besser nutzen um etwas für sich zu tun als noch eineinhalb Jahre Zeit zu investieren, die letztlich verloren sein würden.

Sehr putzig fand ich einen Kommentar, wir sollten ihr die Ablage auf spielerische Art näher bringen.

Es ist sicher richtig, es anfangs ohne Druck zu versuchen, aber irgendwann reichen dafür Energie und Humor nicht mehr aus. Zumal wir in einem Arbeitsbereit tätig sind, in dem es um rechtliche Interessen geht, die für diejenigen, die wir vertreten im Zweifelsfall eine Menge Geld bedeuten. Und dann kann es nicht sein, das die Kopie einer fristlosen Kündigung beispielsweise unauffindbar ist, weil die Azubine das Prinzip der Ablage auch nach eineinhalb Jahren nicht verstanden hat.

Es tut mir leid, dass die Kündigung so plötzlich kam und dann auch noch direkt einen Tag vor Weihnachten, aber ich denke der Schritt wäre so oder so gekommen, nur eben ein paar Wochen später.