Vorstellungsgespräche

Brav wie ich bin schreib ich natürlich auch Bewerbungen. Auf die Stellen die ich will und auf die Stellen die ich muss. Jedenfalls weitestgehend. Auf 25Std-Jobs bewerbe ich mich nicht. Auch wenn mich die Bundesagentur für Arbeit damit erschlägt. Ich würd ja von meiner Arbeit gerne auch meine Rechnungen und meine Miete bezahlen können :mrgreen:

Das erste Vorstellungsgespräch ist mittlerweile schon ein paar Wochen her. Eine der Stellen die super klingen, die ich aber auch keinen Fall haben wollte. Das hätte nämlich bedeutet, dass ich zurück in die Heimat ziehen müsste. Bzw. wenn es nach der Firma gegangen wäre in die Mitte zwischen hier und der Heimat. Und das wollte ich ja nun so gar nicht. Nochmal bei null anfangen muss derzeit echt nicht sein. Dummerweise machte die Firma einen supertollen Eindruck, die Leute da machten einen supernetten Eindruck und die fanden auch noch toll was ich so gesagt habe. Zum Glück hab ich letzte Woche trotzdem die Absage bekommen. Die hatten allerdings auch 10 Vorstellungsgespräche da.

Heute war das nächste Vorstellungsgespräch. Und das ist ein Job den ich wirklich will!! Eine Versicherung. Mit Außendienst und allem was dazu gehört. Ich hab früher sowas in der Art schon mal gemacht und es hat mir immer mächtig Spaß gemacht. Vor einem halben Jahr ist meine Freundin bei der gleichen Gesellschaft angefangen. Und sie fühlt sich da wirklich wohl. Und, was ja auch eine Rolle spielt, dort wird wesentlich besser bezahlt als in einer Hausverwaltung.

Das Gespräch lief soweit gut. Der zukünftige Vorgesetzte machte schon am Freitag am Telefon einen total netten Eindruck und der hat sich heute durchaus bestätigt. Wir schienen schon irgendwie auf einer Welle zu sein. Das Gespräch dauerte auch recht lange. Über eine Stunde. Das ist ja eher selten. Er hat mir erzählt, was genau sie suchen, welche Erwartungen sie haben, wie die weiteren Schritte wären, etc. Zwischendurch war es richtig lustig. Dummerweise fällt mir ja immer nix passendes ein wenn die Frage nach den Stärken und Schwächen kommt. Da hab ich jedesmal ein Blackout. Ich werd mir da wohl mal ein paar Notizen machen und auswendig lernen :wink:

Naja, soweit ist es anscheinend gut gelaufen. In der nächsten oder übernächsten Woche soll ich einen Tag zur Probe arbeiten bzw. einen Kollegen einen Tag lang begleiten. Dort wollen die dann sehen, ob ich in der Lage bin Kunden zu begrüßen und zu verabschieden. Fachlich hab ich da noch nix zu tun. Das kommt später in den Schulungen.

Danach muss ich dann noch einiges an Papier beibringen. Es ist erschreckend, was die alles wissen wollen. Erstaunlich, dass sie keine Auflistung der Kinderkrankheiten und schriftliche Bestätigungen der bisherigen Lebensabschnittsgefährten haben wollen :lol:

Aber was die genau haben wollen erzähle ich Euch, wenne soweit ist. Derzeit weiß ich das nur in groben Zügen von meiner Freundin. Aber ganz ehrlich, bei dem Grundgehalt, den Sozialleistungen und den späteren Einkommensmöglichkeiten hab ich dabei kein Bauchweh. Ich bin nunmal käuflich.

Soweit hab ich jedenfalls erstmal ein gutes Gefühl und warte nun auf den Anruf wann der nächste Step angesagt ist.

Blöd ist nur, dass unter anderem Pflicht ist, dass man in Kompetenzkluft aufläuft. Ich bin ja nun wirklich der Jeanstyp. Wobei ich ja der Meinung bin, dass frau auch in Jeans durchaus chic aussehen kann.

Da ich schon zwei oder drei Wochen wußte, dass ich die Einladung zum Gespräch bekomme, hatte ich aber vorsorglich so einen Kompetenzdress erstanden. Aber ganz ehrlich, in so einem langweiligen schwarzen Hosenanzug mit weißem Blüschen seh ich irgendwie komisch aus. Echt jetzt…  das wäre eher was für den nächsten Karneval. Und nein, ich stell davon kein Foto ins Netz :lol:

Jedenfalls tut es gut, dass endlich mal wieder etwas passiert das sich gut anfühlt.

– Fortsetzung folgt –

Lethargie

So geht es nicht weiter!! Wenn ich nicht gerade irgendwelche Familienangehörigen oder Freund als Krankentaxi durch die Gegend chauffiere oder anderweitig eingespannt werde, sitze ich auf dem Sofa und wachse fest.

Jeden Tag nehme ich mir vor, dies und das zu tun, aufzuräumen, putzen, einkaufen…. und dann wird es dunkel und ich habe nix getan. Ich stehe auf, lange nachdem eigentlich schon der Wecker klingelte, verkrümel mich mit meinem Kaffee auf dem Sofa unter der Decke, starte das Noti und das war’s!!

Wenn es ein guter Tag ist schaffe ich es immerhin den Abwasch zu erledigen oder die Waschmaschine zu starten. Heute habe ich sogar geschafft einige Sachen zu erledigen. Schublade flicken, Schrank ausrichten, Bilder aufhängen, Uhr aufhängen…. alles in allem vielleicht eine Stunde Arbeit. Wenn überhaupt.

Das bin nicht ich!!

Und es geht mir nicht gut damit. Ich bin erschöpft vom Nixtun, könnte ewig schlafen und wenn jemand anruft hab ich fast Schiss, dass mich jemand besuchen kommen möchte.

Ich muss ganz dringend die Kurve kriegen!!! Immerhin schreib ich fleißig meine Bewerbungen. Dazu brauch ich ja auch nichts weiter tun als am Noti zu tippen. Alles was darüber hinaus geht Pustekuchen.

Wenn ich jetzt nicht die Kurve kriege muss ich mir was einfallen lassen. Zumal es bestimmt nicht besser wird wenn ich mit mir unzufrieden bin.

Gute Nachrichten kommen derzeit auch keine. Nichtmal vom Makler, obwohl es Interessenten gibt und jetzt alles nur noch an der Bank hängt.

Wenn das nächste Woche nicht besser wird, dann werde ich mir professionelle Hilfe suchen müssen. So funktioniert es jedenfalls nicht. Ich geh ja nicht mal mehr zu Sport.

Wer wollte mir neulich noch mit Stahlkappenschuhen in den Hintern treten? Steht das Angebot noch?

und dann kommst Du aus dem Urlaub

…  und hast keinen Job mehr.

Im Scherz hatte ich ja noch gesagt und getwittert, dass ich ein erster-Arbeitstag-nach-dem-Urlaub-Trauma habe. Das schon seit ein paar Jahren. Meistens ist ja der erste Tag nach dem Urlaub nicht so toll…. vor allem bei dem Job den ich vorher hatte. Am ersten Tag nach dem Urlaub ging es meistens durch die Hölle. Bis vor zwei Jahren am ersten Tag nach dem Urlaub die Kündigung kam. Damals war es zwar überraschend aber irgendwie auch eine Erleichterung. Die Stimmung was da schon länger nicht gut und inzwischen sind einige andere, mit denen ich dort damals gearbeitet hatte, auch nicht mehr dort.

Am Dienstag kam nun also wieder die Kündigung. Völlig unerwartet und eigentlich sogar ohne Bauchgrummeln vorher.

Ich war erstmal fix und fertig. Nur fadenscheinige Begründungen, eine Telefonnummer einer anderen Firma, bei der ich mich bewerben könnte. Die ist ja auch nur eineinhalb Fahrstunden von hier entfernt…  wenn man gut durchkommt. Keine handfesten Begründungen weil keine für eine Kündigung ausreichend wäre. Vier Gründe würden mir einfallen, keiner würde eine Kündigung rechtfertigen. Aber bei der Betriebsgröße ist eh nix zu machen. Dabei war alles normal als ich zur Arbeit kam und ich angefangen habe den Schreibtisch aufzuräumen. Nach zwei Stunden kam dann der Anruf vom Chef, wie denn mein Urlaub war? Ob ich eben zu ihm kommen könnte…  und dann nahm das Verhängnis seinen Lauf….  das übliche Rumgedruckse, dass es ihm leid täte, dass er mir ein gutes Zeugnis ausstellen würde, dass ich meinen Resturlaub und Überstunden nehmen solle und ab sofort freigestellt wäre…

Dann nur noch Schreibtisch ausräumen, total paralysiert, kein Wort zu den Kollegen (die Lieblingskolleginnen waren eh nicht da), Schlüssel abgeben und weg… einfach nur weg…

Aber keine Sorge, ich würde nicht dagegen klagen. Das hab ich beim letzten Mal gemacht. Und wirklich gebracht hat es mir nicht viel. Außer Aufregung und schlaflose Nächte. Das ist nichts für mein Nervenkostüm.

Ich bin unheimlich dankbar für meine Freunde, die in solchen Zeiten sofort für mich da sind, in deren Arme ich mich werfen und bei denen ich mich ausheulen kann. Online und offline. Seit Dienstag war am Tag mindestens einmal jemand bei mir oder ich bei jemandem eingeladen. Zum Ablenken, Auffangen und Mutmachen. Was wäre ich nur ohne meine Freunde??

Es ist erstaunlich, da bist Du fast an dem Punkt, an dem Dein Leben entspannt und unkompliziert laufen könnte, planst die nächsten positiven Veränderungen, hast das Gefühl, dass bald endlich Ruhe einkehrt und Dein Leben normal und langweilig wird, Du Dir keinen Kopf wegen irgendwas machen musst, und dann bekommst Du den nächsten Knüppel zwischen die Füße geworfen und es tun sich neue Baustellen auf.

Job suchen, einmal mehr neu anfangen, über das Arbeitsamt ärgern (was eine andere Geschichte ist), weiter wegen dem Hausverkauf zittern (was auch eine andere Geschichte ist) und schlecht schlafen, weil es eine richtige Katastrophe wird, wenn nicht wenigstens eine der Baustellen in den nächsten vier bis sechs Wochen erledigt ist.

Liebes Schicksal, liebes Universum, ich wünsche mir wenigstens 1 Jahr, in dem einfach alles langweilig ohne Chaos funktioniert und in dem nicht in regelmäßigen Abständen existenzielle Ängste auftauchen die einem das Genick brechen können, bitte. Achja, und wo wir gerade bei Wünschen sind, könnte jemand die Kratzer am Selbstbewußtsein überpolieren? Das macht sich bei Bewerbungen / Vorstellungsgesprächen nicht so gut.

Ach ist das alles ein Scheiß!!!

Kurzgefasstes #10

  • Überraschenderweise hat sich das Schnittchen am Samstag gemeldet… hab es allerdings etwas abgewürgt
  • inzwischen bin ich überzeugt, dass das mit dem Schnittchen nicht geklappt hätte. Nicht wegen dem Alter… weil ich Intelligenz sexy finde und nach dem Sex reden will…  und vorher natürlich auch…  aber ich musste ihm sogar Sarkasmus erklären
  • Ich durfte mich tatsächlich am Samstag ummelden. Die Zippe zickte zwar wieder nach dem Motto „Sie sind doch nach $AndereStadt gezogen“ und ich durfte 20 Euronen Strafe zahlen aber ich bin jetzt ordnungsgemäß angemeldet
  • Am Wochenende habe ich mich vor mir selbst erschrocken. Ich war ungewohnt aggressiv. So kenn ich mich gar nicht… die Beschimpfungen die ich zeitweise im Kopf hatte trieben sogar mir die Schamesröte ins Gesicht
  • Noch viermal arbeiten, dann hab ich Urlaub. Ich mach drei Kreuze wenn es soweit ist. Dann wird auch wieder mehr gebloggt.
  • Am Donnerstag geht es nach Monaten endlich mal wieder ins Kino. Ich kann es kaum erwarten, auch wenn ich keinen Schimmer habe, was wir gucken werden. Ich weiß nur, dass es in 3D sein wird.
  • Morgen geht es 600 km durch die Republik. Und wehe ich krieg nirgends einen Vanilleguglhupf von Starbucks. Wenn es die hier schon nicht gibt will ich wenigstens die Gelegenheit nutzen!
  • Ich überwache ja derzeit meinen Schlaf mit SleepCycle. Und staune täglich über die unterschiedlichen Auswertungen. Ich hoffe wenn ich Urlaub habe nehmen die Komaphasen weiter ab.
  • Ich schaffe es heute einmal mehr nicht um 22 Uhr ins Bett zu kommen. Dabei spüre ich, dass mir das gut tut. Aber ich ich find so schwer ins Bett. Und den Rest der Woche wird das auch nix.
  • Am Wochenende steht Umzug Nr. 3 dieses Jahr an. Ich kann keine Kartons mehr sehen. Gut, dass ich danach wenigstens in meine aufgeräumte Wohnung komme.
  • „Er“ liegt immer noch direkt neben mir. Und sucht den Weg…..  das wird immer rätselhafter (versteht jetzt kein Mensch, macht aber nicht wirklich was)
  • Meine Kopfschmerzen wollen mir seit zwei Tagen was sagen, aber ich verstehe sie nicht
  • Meinen Katzen geht es genauso, die versteh ich schon seit über 10 Jahren nicht
  • Ich staune über die Veränderungen in meinem Blog… früher kam da mehr über Gefühle und so. Aber derzeit sind da irgendwie keine. Bin wohl zu gestresst….
  • Ich will aber dahin zurück, gefühlvoller und zufriedener werden. Hat wer Tipps?
  • Ich finde ich sollte mir mal wieder einen Saunatag gönnen…. mal gucken wer mitkommen könnte

Monsterschmetterlinge

Es fing alles ganz harmlos an als Freunde, denen ich am Wochenende beim Umzug helfen wollte mich baten, einen anderen Helfer für den Umzug mitzubringen. Er hätte letzte Woche seinen Wagen geschrottet und da er im gleichen Stadtteil wohne böte sich das ja an.

Kein Problem, also wurde mir ein Treffpunkt mitgeteilt, eine grobe Beschreibung des Mannes mit einem kichernden „ein Schnittchen halt“ im Nachsatz.

Am Samstag morgen fuhr ich also zum Treffpunkt, keine 500 m vom Casa entfernt und sammelte einen müden jungen Mann ein der, genau wie ich, lieber noch zwei oder drei Stunden geschlafen hätte. Wir unterhielten uns ein wenig. Weiter nichts.

Während der ersten Umzugsphase war er ohnehin mit meinem Freund in dessen alter Wohnung um den Transporter vollzupacken. Die Stimmung beim Umzug war gut, nicht zuletzt wegen dem Möbelaufzug den eine Umzugsfirma mitgebracht hatte. Das machte die ganze Sache wesentlich leichter…

Irgendwann später, die Wohnung meines Freundes war leer, ging es dann ans Werk Möbel aufzubauen und gaaaanz zuuuufällig richteten meine Freunde es immer so ein, dass das Schnittchen und ich zusammen arbeiten mussten. Was übrigens ganz hervoragend funktionierte. Während wir also im Bad die Duscharmaturen, Duschvorhang, Waschmaschine und den beleuchteten Spiegel verarzteten haben wir viel gelacht. Ihm fiel auch schnell auf, dass sich mein unheimlicher Verehrer sehr um mich bemühte. Er ist ein Freund meiner Freundin und war darum auch als Helfer dabei und gab sich alle Mühe die Werkzeug- und Kaffeeversorgung für mich zu gewährleisten. Für mich gab es den Kaffee sogar statt aus Plastikbeckern aus einem ordentlichen Becher.

Das Schnittchen und ich arbeiteten vor uns hin, irgendwann wurde offensichtlicher, dass er mich wohl gut fand – was vielleicht auch am Vodka/Cola gelegen haben könnte – und wir verliessen als letzte das Feld und liessen die Umziehenden in ihrem Chaos zurück.

Zwischenzeitlich hatten mein Freund und das Schnittchen noch einen ausrangierten Küchentisch und drei Küchenstühle in meiner Wohnung abgeliefert, worauf hin das Schnittchen am Rande erwähnte, dass er direkt im Nachbarblock wohnt. Ebenfalls kam zur Sprache, dass ebendieser Küchentisch angeblich nicht durch meine Küchentür passe und ich den Tisch wohl auseinanderbauen müsste. Was für mich nun wirklich kein Problem ist.

Auf dem Heimweg bat mich das Schnittchen, ihn am Discounter um die Ecke abzusetzen und dort auf dem Parkplatz kam dann zur Sprache, dass wir ja am nächsten Tag nochmal den Umziehenden helfen könnten. Um das ganze zu terminieren war es natürlich unumgänglich die Handynummern zu tauschen :mrgreen:

Nachdem ich in meinem Casa angekommen war musste ich dann erstmal herzlich lachen. Der Tisch passte durch die Tür als wäre er dafür gemacht worden, was ich meinen Freund und das Schnittchen dann auch per SMS wissen liess. Danach simsten das Schnittchen und ich noch eine kleine Weile und ich fand es großartig.

Am Sonntag, nachdem das Casa gerichtet war und ich die Menschwerdung abgeschlossen hatte klopfte ich dann vorsichtig per SMS beim Schnittchen an und fragte nach, ob er Lust hätte bei mir einen Kaffee zu trinken und danach zu schauen wie zwei unsere Freunde mit dem Umzug sind und ob wir dort noch was helfen könnten.

Das Schnittchen lag in sauer *g* . Offenbar hatte er in der Nacht noch den Weg in die Disko der Stadt gefunden und war bis morgens um 9 unterwegs gewesen. Ich glaube er weiß noch immer nicht, wie er nach Hause gekommen ist. Jedenfalls war er nicht so richtig in der Verfassung und so fuhr ich alleine.

Während ich mit meiner Freundin Möbel aufbaute kamen immer wieder SMS und da ich an Stelle des iPhones Werkzeug und Möbelteile festhalten wollte/musste kamen wir überein, dass er am Abend auf einen Film und eine Pizza und etwas kuscheln herkommen wollte.

Er kam dann auch als ich wieder daheim war. Musste jedoch zwischendurch nochmal zurück weil offenbar die Ex vor seiner Tür stand. Vorher hatte wie wohl schon den halben Nachmittag gesimst. Offenbar gibt es da noch Probleme. Was bei mir schon einen schalen Nachgeschmack erzeugte. Er kam aber schnell zurück und war zu meiner Beruhigung auch nicht so stürmisch wie er per SMS den Eindruck erweckt hatte. Wir redeten, guckten nen Film und alles war ok. Gegen 22 Uhr machte er sich auf den Heimweg nicht ohne zwei Abschiedsküsschen da zulassen.

Klang alles gut, fühlte sich soweit auch gut an. Abgesehen davon, dass er etwas schockiert war als er hörte wie alt ich bin. Er ist mal eben sechs Jahre jünger (wohl fast sieben)  und hatte mich locker vier bis fünf Jahre jünger geschätzt als ich bin.

Und nachdem dann heute nichts bis kaum was per SMS kam kriegte ich dann Muffensausen.

Die Schmetterlinge von Samstag und Sonntag mutieren zu Monsterschmetterlingen und ich fahre totale Panik.

Ich habe so unglaubliche Angst, dass wieder so weh tun könnte wie beim letzten Mal. Auch wenn das nun schon fast zwei Jahre her ist. Naja, ein Jahr. Vor zwei Jahren fing es an… vor einem Jahr haben wir das letzte Mal voneinander gehört. Und selbst wenn ich heute daran denke, dann spannen die Narben und sind kurz davor aufzureisssen.

Wie nimmt man sich selbst die Angst? Und wie kann ich daran glauben, dass er heute einfach nur schlecht drauf war oder gestresst oder was auch immer.

Und langsam wächst das Saatkorn, dass Barikaden aufrichtet und den Schutzwall verstärkt der kurzeitig ins Wanken gekommen ist.

Meine Freunde fanden ganz toll, dass es offenbar gefunkt hatte. Und ich vermute sie intervenieren im Zweifelsfall im Hintergrund…. und ich bin kurz davor, sie zu bitten, es nicht zu tun und das ganze im Sande verlaufen zu lassen.

 Ich habe Angst….  Angst davor enttäuscht zu werden, Angst davor, dass es wieder weh tut, Angst davor um Meilen zurückgeworfen zu werden, Angst davor verlassen zu werden und wieder mit zerstörten enttäuschten Hoffnungen weiterleben zu müssen. Es war so ein schwerer Weg bis hierher… ich weiß nicht, ob ich den nochmal gehen könnte.

Ich vermute ich werde mich nicht beim Schnittchen melden….  aber ich werde dem Schnittchen auch nicht die Tür vor der Nase zuschlagen. Ich will nicht darauf hoffen, dass er sich ernsthaft in mich verlieben könnte. Ich will nicht auf Nachrichten warten und mir tausend Gründe ausdenken warum er sich gerade nicht melden kann. 

Nochmal würde ich so eine Geschichte nicht durchstehen! 

BürgerBüro Schilda

Ok, ich hab Euch immer angelogen und das Header-Bild im Blog ist auch ein Fake. Ich wohne natürlich nicht in Bremerhaven.

Nein, in Wahrheit wohne ich in Schilda!!!

Zumindest hatte ich den Verdacht als ich neulich zum BügerBüro wollte um mich umzumelden. Ich gestehe, in meinem kleinen Wolkenkuckucksheim war ich dem Irrtum aufgesessen, dass man 6 Wochen Zeit hat sich umzumelden. Das ist nicht so!! Zumindest nicht im Land Bremen. Da hat man nur 2 Wochen Zeit.

Diese 2 Wochen waren lange schon verstrichen, aber mein Gott, es war ja nix besonderes, also was soll’s?

Es war Mittwoch, ich hatte ohnehin den Nachmittag frei für meinen dreimonatlichen Blutspendetermin und hatte vorher noch Zeit. Ich schnappte also alle notwendigen Papiere um die Mupfel und mich ordnungsgemäß umzumelden und pilgerte ins Amt.

Dort musste ich noch ein Weile warten, aber nachdem ich zumindest einen Sitzplatz ergattert hatte war das nicht sooo schlimm. Eine gewissen Wartezeit erwartet man irgendwie ohnehin.

Eine Weile später wurde ich von einem Herrn aufgerufen und in sein Büro gebeten.

Dort packte ich meinen Mietvertrag (den man in dieser Stadt zwingend braucht wenn man sich an- oder ummelden will) den Perso, den Fahrzeugschein und den Fahrzeugbrief (den ich gar nicht gebraucht hätte) auf den Tisch und verkündete „Ich möchte mich und mein Auto ummelden“ .

Der Herr nahm meinen Perso, schaute meine Daten in seinem PC nach und …..  beamte mich in mein persönliches Paralleluniversum indem er sagte

Angestellter: Sie können sich hier nicht anmelden, sie sind doch nach $AndereStadt umgezogen.

Feuerengel: Nein, mitnichten. Ich bin nicht nach $AndreStadt umgezogen, wie kommen sie überhaupt da drauf?

A: Na das steht doch hier!

F: Mag sein, aber auf meinem Perso, den diese Stadt mir ausgestellt hat steht, dass ich in der $VorherigeAdresseindieserStadt gemeldet bin und nicht in $AndereStadt

A: Da waren Sie ja auch gemeldet, aber danach sind sie in $AndereStadt umgezogen.

F: Nein, bin ich nicht. Schauen Sie hier, auf meinem Mietvertrag stehen die alte Adresse und die neue Adresse, das Einzugsdatum, etc. wann hätte ich denn noch in $AndereStadt ziehen und hierher zurück ziehen sollen? Und woher haben Sie die Information überhaupt bekommen?

A: Woher das kommt kann ich nicht feststellen, aber sie müssen erst beweisen, dass Sie direkt von der alten Adresse zur neuen Adresse umgezogen sind.

F: Ok, es steht im Mietvertrag!!

A: Das reicht nicht!

F: Ok, ich kann den Nachsendeantrag der Post mitbringen, die  Bestätigungsmail hab ich sogar auf dem  Handy dabei

A: Das reicht nicht!

F: DSL-Ummeldung?

A: Das reicht nicht!

F….

A: Das reicht nicht!

 

Und so weiter und sofort

 

Irgendwann kriegte ich dann doch mal schlechte Laune.

F: Sie haben hier meine Personalausweis, ein gültiges staatliches Dokument dessen Änderung sie nicht vornehmen können weil sie von irgendwo her hören ich könnte vielleicht in eine andere Stadt gezogen sein? Meines Wissen gilt die Adresse im Personalausweis als aktuelle gültige Meldeadresse. Diese Ausweis haben Sie vor weniger als einem  Jahr ausgestellt.

Wie soll ich denn bitte meinen Umzug beweisen?? Sie lehnen ja alles ab, was als Nachweis möglich wäre. Inkl. gültigem Mietvertrag, Übergabeprotokoll, Adressänderungen, Postanträgen, Kontoanträgen ….

A: Weiß ich nicht, das reicht jedenfalls alles nicht. Wir können Ihnen hier nicht weiterhelfen, da müssen Sie zum Magistrat. Vielleicht wissen die warum Sie nach $AndereStadt umgezogen sind. 

F: BIIIIINNN IIIIIICCCCHHHH  JAAAAA GAAAAAAAAAARRRNIIIIIIIIICH!

Und das Ende vom Lied? Woher die Stadt die Info mit der anderen Stadt hat weiß ich noch immer nicht mit letzter Sicherheit, ich kann es mir jedoch denken. Auf eine bitterböse Mail an die Stadtverwaltung mit der Bitte den Sachverhalt zu klären und mich zu informieren wenn ich mich im BürgerBüro ummelden kann kam eine Antwortmail mit einer schwammigen Ausrede, einer Entschuldigung und dem Hinweis, dass ich mich jetzt jederzeit ummelden könnte.

Mach ich dann mal…. so in zwei Wochen… eher hab ich keine Zeit… und dafür nehm ich mir jetzt nicht noch mal frei

Die Pechsträhne reisst nicht ab!!

Langsam geht dieses Abo auf Katastrophen echt an die Substanz. Ich strampel also wieder wie verrückt um mich irgendwie freizuschwimmen und mit den Füßen auf den Boden zu kommen.

Vier Makler hab ich angesprochen. Drei haben geantwortet, der erste würde das Haus, nachdem er sich inzwischen angesehen hat, sofort anbieten. Zwar anscheinend nicht ganz zu dem Preis, den ich gerne hätte, aber nur so unwesentlich weniger, dass man vermutlich darüber hinwegsehen könnte. Die Frage ist halt, wie weit ich mich dann noch runterhandeln lassen kann wenn gegebenenfalls ein Käufer da ist.

Makler zwei und drei werden sich das Haus noch ansehen und ich denke ich werde deren Einschätzung noch abwarten bevor ich mich festlege. Der vierte hat sich nicht gemeldet. Aber ich denke das ist zu verkraften.

Bezüglich der Nebenjobgeschichte ist das auch alles relativ kompliziert. Hatte ich davon überhaupt schon was geschrieben? Ich glaub nicht oder?

Eigentlich versuche ich ja schon seit längerem in den Kreis des Fahrpersonals im Hafen zu kommen. Der Job wird relativ gut bezahlt, man hat keinen festen Schichtplan und kann seine Schichten so legen, wie man Zeit hat. Also in meinem Fall natürlich vorzugsweise in die Wochenenden.

Dummerweise ist es nicht so einfach an diese Jobs ranzukommen. Eine ganze Weile war Einstellungsstopp wegen der Wirtschaftskrise. Nun hieß es plötzlich es werden dringendst Leute für diese Arbeit gesucht. So dringend, dass sogar eine Hotline eingerichtet wurde, bei der man anrufen sollte.

Ich hab’s versucht. Freunde haben es für mich mit versucht. Chancenlos. Allein am Montag habe ich dort 65 (!) Mal angerufen. Drei mal meldete sich keiner, die anderen 62 Male war es immer besetzt. Den Rest der Woche sah es nicht anders aus.

Inzwischen sind die Stellen vergeben und man kann nur hoffen, dass in ca. zwei Wochen die regulären Schulungen für den Job wieder anfangen. Es ist zum Mäuse melken!! Jedenfalls werden Freunde es weiter für mich versuchen und ich natürlich auch. Ich hoffe von denen, die spontan angefangen haben halten nicht so viele durch. Mit der Früh- und Spätschicht ist das nicht jedermanns Sache.

Dann wollte ich mich diese Woche noch ummelden…  ging nicht!! Man glaubt der Adresse in meinem Perso nicht. Aber das ist eine Geschichte für sich, die erzähle ich morgen. Und dann rühre ich auch noch die Werbetrommel für die Bloggersail und die nächste Bloggerparty.