Das Gesetz der Serie

Das Gesetz der Serie kennt wohl jeder! In diesem Fall könnte man es allerdings auch virulent nennen.

Es gibt Phasen im Leben da heiraten auf einmal alle um einen herum, dann gibt es welche, wo auf einmal alle Freundinnen schwanger werden als wäre das ansteckend und dann gibt es noch die virulenten Trennungen. Auf einmal sind sie alle wieder Single.

Im Moment geht das Verliebt-Virus rum.

Wo gehe und stehe, aus nah und fern höre ich von allen, dass sie den Partner oder die Partnerin für’s Leben gefunden haben. Bzw denken, ihn gefunden zu haben (so ganz genau weiß man das ja erst am Ende des Lebens :wink:  )

Nicht das ich all denen das nicht von Herzen gönne, aber im Moment ist es echt extrem.

Einige Beispiele hauen mich echt um. Da ist der Freund, der immer predigte, dass es die große Liebe nicht gibt, dass alle immer nur böse und gemein sind….  vor allem in seinen Augen die Männer die ich so kennengelernt habe im Laufe der Jahre. Und dann läuft ihm ne Frau über den Weg (die ich übrigens echt klasse und lieb finde) und der Mann ist wie ausgewechselt, verlobt sich nach drei Monaten und zieht mir dem Mädel zusammen.

Es freut mich für ihn total und er ist quasi ein anderer Mensch. Es gibt ihm super und er ist viel positiver drauf.

Und dann taucht da jemand auf, nämlich ein guter Freund von der Freundin meines Freundes, und ich bin mir nicht sicher…  aber ich glaube, der will was von mir. Er ist lieb und nett und ich kann mich wunderbar mit ihm unterhalten. Aber das war’s dann auch. Den könnte man mir nackt auf den Bauch binden… der geht einfach gar nicht….  also als Partner für mich.

Mehrfach hatte ich meinen Freund und seine Freundin freundlich darauf aufmerksam gemacht, dass sie sich bitte jegliche Verkuppelungsversuche verkneifen mögen, aber inzwischen habe ich den Verdacht, dass der Typ doch irgendwas will. Zuviele Komplimente ( mit denen ich überhaupt nicht umgehen kann), zuviele freudige Ausrufezeichen, wenn ich ihn frage, ob er mir bei irgendwas helfen kann, Termine die er hat, die plötzlich nicht mehr stattfinden weil er anscheinend hofft, dass er dann mehr Zeit mit mir verbringen kann….

Also bleibt nur Rückzug, auch wenn das eine Einladung wäre, ihn auszunutzen….  aber ich will nicht, dass er sich irgendwelche Hoffnungen macht.

Und wäre da noch der Nachbar. Also irgendwo hier in der Straße, wo er genau wohnt weiß ich nicht. Er sprach mich letzte Woche an als ich etwas später nach Hause kam. Sehr höflich fragte er ob er mich etwas fragen düfte. Er hatte gesehen, dass auf meinen Kennzeichen (also eigentlich der Kennzeichenhalterung) ein Ort steht den er kennt der aber eben nicht gerade in der Nähe ist (der Ort in dem meine Eltern leben). Und nun wollte er gerne wissen ob ich von dort käme. Er stammt quasi aus dem Nachbarort, ist dort aber nicht aufgewachsen weil seine Mutter wohl früh gestorben ist. Er hat aber Familie dort und besucht die wohl auch sehr regelmäßig.

Auf jeden Fall war es ein sehr nettes Gespräch, er ist ein hübscher Bengel und ich schätze so circa in meinem Alter….  also der könnte mich ruhig noch ein- oder zweimal ansprechen :wink:

von der Liebe

Im Laufe eines Lebens begegnet man den unterschiedlichsten Menschen, bei manchen denkt man, man ist in die verliebt, bei manchen ist man in das Bild verliebt, das sie einem vermitteln und bei manchen ist sind es wahre intensive Gefühle. Einige spielen einem die Liebe nur vor um etwas zu bekommen, das sie sonst nicht bekämen.

Die meisten dieser Menschen begleiten einen für eine Weile und irgendwann verschwinden sie wieder. Manchmal tut es nicht einmal weh, manchmal ein bisschen. Aber sie hinterlassen oft keine gravierenden Spuren und wenn man ihnen einmal wiederbegegnet spielt das was war keine Rolle.

Und dann gibt es diese Menschen, die eine tiefe Spur hinterlassen. Menschen, die man nie vergisst, fast täglich an sie denkt. Bestimmte Worte, Gerüche oder Orte mit ihnen verbindet.

Diese Menschen spielen auch Jahre später noch eine Rolle und wenn man ihnen begegnet schlägt das Herz wie am ersten Tag bis zum Halse und die Knie zittern.

All das lässt sich noch steigern. Nicht jeder erlebt und versteht das. Oft wird man, wenn man sowas erzählt belächelt. Aber es gibt Menschen, bei denen weiß man im tiefsten Innern seines Herzens, dass sie an einen denken, wann sie anrufen (kurz bevor sie es tatsächlich tun) und wenn man ihnen erneut begegnet, wenn auch aus der Ferne, dann bringt das alles durcheinander.

Einige Kulturen/Religionen nennen das eine karmische Bindung. In der Esoterik heißt es, diese Menschen kennen sich aus bereits vergangenen Leben und haben eine Aufgabe noch nicht erfüllt. Oft ist es so, dass das Partnerschaften sind, in denen es nicht mit und nicht ohne den Partner geht. Viele dieser Menschen kreisen über Jahre wie Satelliten umeinander ohne zum Punkt zu kommen. Oftmals unterbrochen von Beziehungen zu anderen Menschen, aber sie treten immer wieder in das Leben des anderen und heben es aus den Fugen.

In so einer Bindung ist man gefangen. Es gibt kein Entrinnen und keinen Ausweg. Selbst wenn man rational feststellt, dass es nicht funktionieren kann oder es nicht gut tut. Und das tut es selten…  erst wenn der Knoten platzt und man den Weg zueinander findet oder die Aufgabe gelöst ist und die Wege sich endgültig trennen.

Manchmal habe ich das Gefühl, in so einer karmischen Bindung gefangen zu sein. Lange dachte ich, ich wäre über diesen Menschen, der mein Leben im Grunde nur gestreift hat, dabei aber tiefe Wunden und Spuren gerissen hat, hinweg. Im Kopf war ich frei. Ob ich es im Herzen war weiß ich nicht.

Und dann begegnet man sich in einer Situation in der beide den anderen wissen lassen „Hey, ich bin es, siehst Du mich?“ aber eine Kommunikation völlig ausgeschlossen ist. Und das Herz schlägt bis zum Hals, die vermeindliche Ordnung liegt in Trümmern und alle Wunden reißen auf und bluten wie am ersten Tag. Und es gibt kein Entrinnen…  der Kopf versucht die Situation zu klären, pragmatisch zu sagen, dass da nichts passieren wird….  und das Herz lebt auf einem anderen Planeten und weiß, irgendetwas kommt da auf einen zu. Unwissend was es ist, wie oder wann. Ich wußte immer intuitiv wann er sich meldet, wann ich etwas von ihm höre, wann wir uns sehen. Manchmal 5 Minuten vorher, manchmal Stunden vorher, oft nach Wochen der Funkstille.

Eine Kontaktaufnahme ist praktisch unmöglich…  keine aktuellen Telefonnummern, Adressen oder anderes. Von keiner Seite ein Weg den anderen wissen zu lassen was ist. Wo man ist, wie man erreichbar ist, was man denkt, was man fühlt….  Kommunikation kann nicht stattfinden. Es gibt nur noch eine Verbindung die genutzt werden könnte. Und das nur von der anderen Seite…

Der Kopf rotiert, das Herz rotiert, das Leben rotiert, die Ordnung liegt in Scherben, der Schutzschild ist gesprengt, die Wunden hören nicht auf zu bluten.

Es wird etwas passieren.

Das weiß ich!

Ich weiß nicht wie, was oder wann… 

Herzlichen willkommen, treten Sie näher, treten Sie ein, das Kopfkarussell ist eröffnet.

Mein Onkel das Waschweib

Nicht, dass Ihr jetzt denkt, ich mag meinen Onkel nicht, ich mag ihn sogar gern, aber er ist wirklich sogar schlimmer als ein Waschweib…  eigentlich darf man ihm nix erzählen, außer man will, dass es sich megaschnell herumspricht.

Aber er neigt eben auch dazu, aus dem was er sieht die merkwürdigsten Schlüsse zu ziehen.

Als ich neulich bei meinen Eltern zum Grillen war und M. auch dazu eingeladen war, waren meine Tante und der dazugehörige Onkel auch dabei. Und er hat sich natürlich gleich gedacht, dass da was läuft, aber auch nicht hinterfragt, warum M. da war.

Das er sich seinen Teil gedacht hat, hatte ich mir ja schon gedacht. Als dann aber beim Oldtimermarkt eine Freundin meiner Mutter ganz überrascht fragt, ob M. und ich wieder zusammen sind, da war mir klar, dass das Onkelchen nicht nur gedacht, sondern auch getratscht hat. Waschweib eben!!

Gestern auf der – eher langweiligen – Familienfeier hat er mich dann natürlich gaaanz überrascht gefragt, wo M. denn wohl ist. Immerhin wäre es ja – aus seiner Sicht – wohl das mindeste, dass M. auf der Geburtstagsfeier seiner zukünftigen Schwiegereltern erscheint *lach*

Und weil er ja was zu erzählen haben muss, wollte er natürlich gaaanz genau wissen, warum denn da nix läuft. Immerhin wären wir ja ein hübsches Paar…  

Nur schade, dass er nun nix neues zum tratschen rausbekommen hat. Armes Onkelchen :-P