katzenkonforme Erziehung

Es ist schon erstaunlich wie sehr man sich als Mensch nach seinen Tieren richtet. Leider fällt einem das erst dann auf, wenn die Tiere nicht mehr da sind.

Nachdem meine zwei Stubentiger nun schon über einen Monat nicht mehr bei mir leben, staune ich immer wieder, was ich plötzlich alles machen kann bzw.  nicht mehr machen muss weil sie nicht mehr da sind.

Klar, zeitweise ist es ganz schön ungewohnt. Vor allem am Anfang war es komisch, nach der Arbeit oder einem Wochenende beim Liebsten nach Hause zu kommen und festzustellen da ist niemand.

Niemand versucht ins Treppenhaus zu entwischen wenn ich ins Casa komme. Niemand verfolgt mich wenn ich ins Schlafzimmer gehe und versucht durch die Tür zu huschen.  Ich kann die Schlafzimmertür sogar offen stehen lassen. Mein Einkaufskorb muss nicht irgendwo auf einem Schrank stehen weil er sonst zum Schlafplatz umfunktioniert wird. Lebensmittel die offen in der Küche stehen verschwinden nicht auf wundersame weise, die Obstschale bleibt eine Obstschale in der kein Kater versucht zu schlafen, der Wäschekorb muss nicht in Millisekunden weggeräumt werden weil der Kater in die Wäsche krabbelt.

Ich kann sogar Kleidungsstücke im Bad auf der Waschmaschine liegen lassen und am nächsten Morgen sind sie nicht voller Katzenhaare.

Und doch, immer wieder höre ich leise Geräusche und denke aus alter Gewohnheit „was macht denn der Kater da“…. oder will die Katze zur Ordnung rufen, weil es klingt, als wäre sie irgendwo hinauf gesprungen. Mir war nicht bewusst, wieviele Geräusche die Wohnung macht.

Trotzdem: Sie haben ein tolles neues Zuhause und werden verwöhnt und gehätschelt, dürfen im Bett schlafen und fühlen sich wohl.

Teddy's letzte Tage

Jetzt will ich doch noch eben erzählen, was in den letzten Tagen passiert ist. Dass Teddy nach der letzten Infundation bei der Tierärztin wieder Wasser im Brustraum angesammelt hatte und ich ihm wieder die Entwässerungstabletten geben musste hatte ich ja hier schon geschrieben.

Trotzdem ging es ihm letzte Woche noch verhältnismäßig gut. Er knuddelte und schmuste, nur fressen wollte er nicht so richtig.

Das doofe bei erhöhten Nierenwerten ist, dass sich der Harnstoff, der zuviel im Blut ist in die Schleimhäute absetzt. Also in die Mundschleimhaut, Magenschleimhaut und im Darm. Dadurch ging es ihm halt schlecht und er mochte nichts fressen. Dazu kamen dann wohl auch Magenschmerzen…. zumindest hab ich welche wenn ich eine Magenschleimhautentzündung habe.

Er hat zwar Medikamente für den Magen bekommen, aber die konnten den Magen auch nicht so weit beruhigen wie es notwendig gewesen wäre.

Am Montag habe ich ihn noch mal mit Gewalt infundiert was gar nicht so einfach war. Aber viel Flüssigkeit hat er dabei auch nicht bekommen. Er hat sich so gewehrt, dass nicht viel ging.

Am Dienstag hat er sich dann von mir und den anderen Katzen zurückgezogen und wenn ich zu ihm gegangen bin und ihn geknuddelt habe hat er auch nicht mehr geschnurrt oder sowas. Für Mittwoch hatte ich geplant eher Feierabend zu machen und mit ihm zur  Tierärztin zu fahren.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat er sich im Kratzbaum verkrochen. Da ist er sonst nie reingegangen. Und morgens hatte ich ihm noch seine Medikamente gegeben. Im Grunde war mir klar, dass die Tierärztin ihn wohl einschläfern würde und hatte mich ein Stück weit damit abgefunden. Eigentlich wollte ich ihn Dienstag auch mit ins Bett nehmen. Aber er wollte das nicht…  er wollte seine Ruhe haben und auf seiner Korbtruhe liegen. Er kam auch die letzten Tage nicht zur Begrüßung an die Schlafzimmer- oder Wohnungstür.

Die Tierärztin war extra noch in die Praxis gekommen obwohl sie selber krank war und ich hatte eine Stunde eher Feierabend gemacht um Teddy zu holen und zu ihr zu fahren. Als ich in die Wohnung kam war es schon zu spät.

Teddy lag neben meinem Schreibtisch und war schon gestorben. Vermutlich schon im Laufe des Vormittags. Anscheinend ist er einfach umgekippt oder hat sich zum Sterben hingelegt. Die Totenstarre war schon voll ausgebildet.

Da ich nirgends einen Platz habe, wo ich ihn hätte begraben können habe ich ihn dann in eine Decke gewickelt, in den Arm genommen, zum Auto getragen und zur Tierärztin gebracht.

Sie hatte wohl auch erwartet, dass es so kommt und das ganze nicht lange gut gehen konnte.

Ich weiß nicht, was die Tierärztin mir für ein Medikament gegeben hat, ich vermute Rescue-Tropfen oder sowas, jedenfalls habe ich das Gefühl, dass ich relativ gut damit umgehen kann. Vielleicht auch, weil er seinen Weg gegangen ist und ich die Entscheidung nicht treffen musste. So egoistisch das auch klingen mag.

Und obwohl der der ruhigste von meinen Vieren war fehlt er hier sehr…. 

Auf jeden Fall hatte er noch drei Monate bei mir in denen es ihm sehr gut ging und er mir täglich gezeigt hat, wie lieb er mich hatte und wie dankbar er war.

Teddy-News #18

Vorgestern waren Teddy und ich zur Kontrolle wegen der Nierenwerte. Leider haben sich die Werte nicht geändert. Was allerdings lt. der Tierärztin nicht ungewöhnlich ist und noch nicht sooo viel zu sagen hat.

Allerdings macht sich immer mehr bemerkbar, dass er eigentlich dieses ganze Brimborium nicht mehr will. Morgens wird das Medikamente verabreichen immer komplizierter weil er langsam herausfindet wo er mir am einfachsten entwischen kann. Das Infundieren will er partout nicht mehr. Selbst bei der Tierärztin war er nur noch unruhig und wollte sich nichts gefallen lassen.

Wo er doch sonst immer total lieb war und alles ohne Murren und Mucken über sich ergehen lassen hat.

Jedenfalls kriegt er jetzt erstmal zwischendurch was für den Magen damit er mal mehr frisst. Es ist wohl so, dass die erhöhten Nierenwerte sich auf den Magen auswirken. Also wegen dem Harnstoff im Blut der sich dann in die Schleimhäute setzt. 

Heute ist Teddy jedenfalls mäckelig und kriegt schlechter Luft. Gleich kriegt er noch mal die Entwässerung und morgen auch und dann hoffe ich, dass es wieder besser ist. Ausgerechnet wo ich praktisch schon auf dem Weg nach Hamburg und Berlin bin.

Doof, dass ich nicht selber da bin, aber meine Freundin hat einen Katzenverstand und kommt mit Ihrem Mann her um ihn zu versorgen. Also wird das schon passen hoffe ich!! Mehr als die  zwei kann ich auch nicht machen.

Teddy-News #17

Jetzt will ich doch mal berichten, wie es meinem Teddy geht!!

Also vorweg, dass Nierenfutter findet er – wie die anderen auch – total doof und seine Bettelei wenn ich was esse nimmt ungeahnte Ausmaße an.  Früher hat er bei mir eigentlich gar nicht gebettelt. Höchstens bei Gästen *g*  er kennt halt sein Frauchen.

Andererseits finde ich das Nierenfutter gar nicht schlecht. Mit den 2,5 Kilo komm ich jetzt schon zwei Wochen hin und bis zum Wochenende wird es noch reichen. Dabei fressen das ja alle vier. Außerdem hab ich wesentlich weniger Müll. Die Dosen fallen weg und ich brauche wesentlich weniger Katzenstreu.

Naja, ich hoffe trotzdem, dass wir nächste Woche grünes Licht für normales Futter bekommen.

Das Infundieren klappt im Moment leider gar nicht. Er findet die Nadel schrecklich und seit er gemerkt hat, dass da Wasser rauskommt haut er ab *g*

Morgens hat er auch täglich neue Ideen wie er versucht. den Medikamenten zu entkommen. Aber bisher bin ich immer als Siegerin hervorgegangen.

Insgesamt macht er den Eindruck als würde es ihm sehr gut gehen und er jagt auch wieder seinen Schatten. Ich glaub wir haben das schlimmste hinter uns!!! :-)

Teddy-News #16

Nun will ich doch noch schnell nachreichen, wie es gestern beim Tierarzt gelaufen ist!!

Die Nierenwerte sind von 4,3 auf 3,4 gesunken!! Das ist schon mal recht gut und die Tierärztin geht davon aus, dass der Wert noch weiter sinkt und der hohe Wert tatsächlich von den Entwässerungstabletten gekommen ist.

Nun werde ich Teddy knapp zwei Wochen alle zwei bis drei Tage infundieren (also die Natriumlösung unter die Haut laufen lassen) und wenn die Tierärztin aus dem Urlaub zurück ist, dann gibt es einen neuen Test.

Wenn die Werte dann gut sind, kann er vielleicht sogar wieder normales Futter fressen. Das wär natürlich richtig gut, denn lecker scheint das Nierenfutter nicht zu sein *g*

Auf jeden Fall sind wir beide guter Dinge und Teddy erfindet jeden Tag neue Tricks um sich morgens aus dem Staub zu machen damit er die Medikamente nicht nehmen muss. Bis jetzt hab ich aber immer gewonnen ;-)

Teddy-News #15

Nach dem ganzen Stress gestern reiche ich noch schnell den Tierarztbericht nach. Der Hauptstress war überhaupt zum Arzt zu kommen. Ich hatte einen Temrin 100 km von hier entfernt und der zog sich fies in die Länge…  und dann musste ich mich auch noch durch den Berufsverkehr nach Hause kämpfen.

Also Teddy hat gestern eine Natriumlösung bekommen, damit die Nieren gespült werden. Außerdem gab es außergewöhnlich teures Spezialfutter für Nierenkranke…  wenn jemand einen günstigen Tip hat, wo ich sowas herbekomme, dann bitte her damit :-)   

Warum die Nierenwerte so schlecht sind, also ob es von den Entwässerungmedikamenten kommt oder von dem hohen Blutdruck ist nicht ganz klar.

Jedenfalls musste ich ihm die Natriumlösung heute selber unters Fell geben und den Tropf ne Weile laufen lassen und morgen werden noch mal die Nierenwerte getestet.

Wahrscheinlich muss ich ihm dann erstmal weiterhin täglich die Natriumlösung verpassen. Zumindest bis die Tierärztin aus dem Urlaub wieder da ist. Und dann sehen wir weiter.

Aber ich hoffe ja, dass die Werte morgen schon besser sind.

Zu den Werten:  Normale wäre 1, irgendwas…   er liegt bei 4,0  das ist richtig richtig hoch und würde von vielen Tierärzten schon als Sterbepatient bewertet…  allerdings kann man da noch was hinbiegen…  aufgeben wird meine Tierärztin erst bei 6,0…  also drückt mal wieder die Däumchen!!

Teddy-News #14

Gestern musste ich ja bei der Tierärztin wegen der Nierenwerte anrufen.

Sie geht davon aus, dass eine Niere ausgefallen ist, sagt aber auf der anderen Seite, bei dem war er jetzt schon hinter sich hat, kann man froh sein, wenn es nicht mehr ist. Offenbar ist die Niere von dem hohen Blutdruck geschädigt worden.

Nun soll ich lernen, ihm Flüssigkeit per Tropf zu geben und sie will eine Naturheilgeschichte bei ihm versuchen. Sie meint das wäre in der Regel sehr erfolgreich und wesentlich verträglicher als wenn er wieder irgendwelche Medikamente bekommen.

Also müssen wir morgen nach Arbeit zur Tierärztin und wahrscheinlich diese Woche dann noch zwei mal. Ich bin mal gespannt was da wieder auf uns zu kommt…  vor allem geht mir fianziell langsam die Puste aus. 600 Euro sind inzwischen drauf gegangen. Zumindest besteht sie jetzt nicht mehr auf Barzahlung und meint ich kann die Naturheilgeschichte in Raten zahlen. Aber zahlen muss ich es ja so oder so… mal gucken ….  in meinem nächsten Leben studier ich Tiermedizin…. das ist wie die Lizenz zum Geld drucken.