Gewissensfrage

Es gibt ja dieses Situationen in denen man ein schlechtes Gewissen hat egal wie man es dreht und wendet.

Seit ein paar Wochen bin ich in so einer Situation und überlege, was ich machen soll.

Worum es geht? Um meine beiden zauberhaften vierpfotigen Mitbewohner. Meine Katze Tuffelchen und meinen Kater Nepomuk.

Warum ich ein schlechtes Gewissen habe? Weil ich den beiden einfach nicht mehr die Aufmerksamkeit schenken kann die sie verdienen. Und ich sehe nicht, dass das auf lange Sicht deutlich besser wird. Dazu kommt, dass ich überlege ob der dieses Jahr bevorstehende Umzug die Situation wirklich verbessert. Und auch davon bin ich nicht überzeugt.

Im Moment haben die beiden viel zu wenig von mir. Ich arbeite seit Wochen fast täglich 11 oder mehr Stunden, bin an den Wochenenden beim Liebsten.

In der Woche stehe ich morgens um 5.30 Uhr auf, bin zwischen 6.30 und 7 Uhr im Büro oder auf der Autobahn, komme abends teilweise nach 19 Uhr wieder Heim. Wenn ich dann noch zum Sport/Schwimmen will oder verabredet bin wird es auch schon mal 22 oder 23 Uhr.

An den Abenden an denen ich zuhause bin esse ich schnell eine Kleinigkeit und dann wusel ich im Haushalt rum oder schlafe fast auf der Couch ein.

Jede zweite oder dritte Woche fahre ich Donnerstag nach der Arbeit bereits zum Liebsten und komme erst am Sonntag oder Montag wieder ins Casa.

Zwar habe ich den tollsten Katzen-Sitter der Welt aber trotzdem ist das alles andere als Ideal für die zwei Tiger und sie buhlen in der Zeit, in der ich zuhause bin um meine Aufmerksamkeit.

An den Wochenenden wenn der Liebste da ist ist es etwas besser. Zwar sind wir dann natürlich auch zeitweise unterwegs aber immerhin verbringen ich morgens und abends mehr Zeit zuhause.

 

Nach dem Umzug, der hoffentlich in den nächsten Monaten ansteht, wird es auch nicht wirklich besser.

Es gibt dann einen großen Garten in den sie können, allerdings sind dort auch diverse wilde Katzen unterwegs. Ich bin nicht sicher ob es für Tuffelchen, die zwar früher Freigängerin war, so einfach sein wird, sich mit ihren 14 Jahren gegen die fremden Katzen durchzusetzten.

Genauso frag ich mich, wie schlau es ist einen Perser, der es so schon doof findet wenn man ihn bürsten und scheren will, durch’s Unterholz streifen zu lassen. Auch wenn ich sicher bin, dass Nepomuk es total toll finden würde, wenn er nach draußen könnte.

Wenn sie nicht draußen sind wären sie nahezu Kellerkinder oder Treppenhauskinder. Dort hätten sie sicher ihren Raum und ihre Schlafplätze inkl Futterstation, Katzenklo und allem anderen was sie brauchen, aber es wäre trotzdem anders als es das jetzt ist.

Lauschige Abende auf der Couch wird es dann auch nicht mehr für die zwei geben. In den Wohnbereich könnten Sie ohnehin nur, wenn wir dabei sind (so habe ich das auch früher schon immer gehandhabt) und auf die Couch dürften sie gar nicht. Das ist etwas, dass der Liebste gar nicht mag und was ich respektiere. Zumal es dann seine Couch ist.

Deutlich mehr Zeit werde ich nach dem Umzug auch nicht haben. Immerhin wird es dann nicht selten vorkommen, dass ich dienstlich über Nacht in irgendwelchen Hotels übernachten muss und nicht jeden Abend nach hause fahren kann.

Und wenn wir dann an den Wochenenden wegfahren um Freunde oder meine Familie zu besuchen, was nicht selten vorkommen wird, gibt es keine Katzen-Sitter die mal eben nach dem Rechten sehen können und die zwei umsorgen können.

Es ist total doof. Ich überlege was der beste Weg ist oder wie ich ein liebevolles tolles Zuhause für die zwei finden könnte und komme mir dabei vor wie der schlechteste Mensch auf der Welt.

Dabei will ich doch eigentlich nur, dass es den beiden gut geht und an nichts fehlt. Und ich glaube, bei mir haben sie es nicht mehr so gut wie sie es verdient haben…. Enttäuschtes Smiley

Gedankengänge #1

Wenn ich davon ausgehe, dass lesbische Frauen sich eher von weiblichen als von männlichen Eigenschaften bzw. Verhaltensweisen angezogen fühlen, warum sehen dann die allermeisten lesbischen Frauen wie Mannweiber aus und sind total maskulin??

Ich habe nix gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften, im Gegenteil, ich kenne jede Menge lesbische oder schwule Paare. Gerade deswegen finde ich das so bemerkenswert….  Genau wie die meisten schwulen Männer eher weibliche Eigenschaften/Verhaltensweisen an den Tag legen.

Also warum hat der überwiegende Teil der lesbischen Mädels kurze Haare und kleidet sich praktisch nie feminin?

 

Vom Altwerden

Alt zu werden ist kein Spaß…  nein, ich rede jetzt nicht davon, dass es irgendwann zwischen 30 und 40 anfängt mit dem kleinen Ziepen am Morgen oder sowas. Ich meine richtig alt.

Ich meine das Ömchen.

Wenn man alt wird, und bei ihren stolzen 92,5 Jahren kann man durchaus respektvoll von „richtig alt“ sprechen, dann ist das kein Zuckerschlecken. Zwar ist sie nach wie vor erstaunlich fit, aber die Zipperlein werden nicht weniger. Und nun beginnt langsam die Phase, in der einem durchaus Vokabeln wie „starrsinnig“ oder „halsstarrig“ oder „wunderlich“ oder „verschroben“ einfallen. Eine Weile kokettierte sie gerne damit, irgendetwas nicht mehr zu können, vorzugsweise, wenn Besuch angekündigt war oder Gefahr bestand, dass man weniger Zeit für sie hatte.

Ein Paradebeispiel war, als es ihr vor drei oder vier Jahren gaaaanz plötzlich gar nicht gut ging, als Frau Mamaa ins Krankenhaus musste. Dazu muss man sagen, dass ihr regelmäßig attestiert wird, dass man in dem Alter gar nicht gesünder sein kann. Sie versorgt sich immer noch komplett selber, backt ihr eigenes Brot, kocht, putzt, näht, strickt… was Ömchen halt so machen.

Nun ist es so, dass Herr Papaa und Frau Mamaa nach über 20 Jahren tatsächlich wagen, am nächsten Sonntag für eine Woche in Urlaub zu fahren. Schlauerweise haben Sie es dem Ömchen erst kürzlich verraten. Immerhin ist ihnen auch klar, dass unser Ömchen theatralische Ideen entwickelt, um nicht alleine zuhause zu sein. Wobei sie eigentlich immer alleine zuhause ist und ohnehin ihr eigenenes Süppchen kocht. Herr Papaa und Frau Mamaa sind immerhin beide berufstätig und verbringen den Abend nach der Arbeit in ihren eigenen Räumlichkeiten. Das Ömchen verschwindet ohnehin sehr zeitig in ihrem Schlafgemach.

Wenn also meine Eltern eine Woche nicht da sind, wird sich für das Ömchen nicht wirklich viel ändern. Und eine Woche ist ja auch schnell rum. Abgesehen davon werden mein Bruder und meine Schwägerin sicherlich regelmäßig nach ihr sehen.

Wie gesagt, alt werden ist kein Spaß…. alle um einen herum sterben oder kommen ins Pflegeheim, der Bekanntenkreis schwumpft unaufhörlich und irgendwann ist man sehr alleine. Hinzu kommen die bereits erwähnten Zipperlein. Im Falle des Ömchens ist das Hauptproblem das fast nicht mehr vorhandene Gehör. Schon seit fast 30 Jahren ist das ein Problem. Man könnte das Problem sicherlich in den Griff bekommen wenn man in ein neues Hörgerät investieren würde, aber dazu ist das Ömchen leider zu sparsam. Sie ist überzeugt davon, dass sich eine solche Investition einfach nicht mehr lohnen würde. Diese Theorie vertrat sie allerdings auch schon vor 15 Jahren.

Inzwischen ist es so, dass sie Gesprächen mehrerer Personen eigentlich nicht mehr folgen kann und auch ein Gespräch alleine mir ihr ist mühselig und anstrengend. Anstrengend allerdings nicht mehr nur, weil sie eben sehr schlecht hört, sondern auch, weil sie inzwischen jedes Wort auf die Goldwaage legt und jedem grundsätzlich unterstellt, dass er sie nicht mehr für voll nimmt. Oder sich aus purer Berechnung mit ihr unterhält. Da ist es dann auch egal, ob eine liebe Nachbarin einfach nett sein will oder auf Grund des Alters vielleicht auch schon ein wenig wunderlich wird.

Gestern hatte sie ihren theatralischen Einsatz. Anfangs ging es noch darum, dass sie nächste Woche, wenn Herr Papaa und Frau Mamaa nicht da sind, bestimmt tot umfällt oder total hilflos verwahrlost. Am Ende ging es darum, dass sie sich ja mit niemandem mehr unterhalten kann und der Tod eine Erlösung wäre.

Ich sag Euch, dass ist ziiiiiiemlich unschön.

Alt werden ist einfach keine Freude…. leider hilft dagegen nur früh sterben….

Szenenbilder #1

Du stehst da, sprachlos von etwas, das geschehen ist… unerwartet… und Dich bis ins Mark erschüttert. Etwas Gutes, das Dich im Kreis grinsen und vor Freude hopsen lassen sollte.

Und im gleichen Moment steigen die Dämonen der Vergangenheit aus dem Boden auf und ticken Dir mit kalten Fingern auf die Schulter um sich in Erinnerung zu bringen.

Sie tanzen Salsa und erzählen Kriegsgeschichten.

Von damals… als es genauso passierte, Du Dich genauso fühltest.

Und sie flüstern Dir zu, wie sehr Du damals geglaubt hast. Glauben wolltest. Und wie sicher Du Dir warst. Und wie gelogen es war. Und wie verletzt es Dich hat.

Und dann reden sie auf Dich ein. Dass Du nicht  vertrauen darfst. Nicht Dir. Nicht dem was Du glaubst. Nicht dem was Du denkst. Sie schüren Deine größte Angst und machen Dich angreifbar und verletzbar.

Die Dämonen fordern Dich heraus, wohl wissend, dass sie siegten… damals…

Und während Du die Hand austrecken möchtest und um Sicherheit und Wahrhaftigkeit bitten möchtest, greifen Sie Deine Füße und ziehen Dich in die kleine dunkle Höhle. Sie versprechen, dass sie Dich dort beschützen, und Du weißt, es ist gelogen.

Aber die Dämonen wachsen und gedeihen… und die Fragen, die Du nicht zu stellen wagst sind Ihr Futter… Sie verbieten Dir zu fragen und erzählen Dir, dass Du die Antwort keine gute sein kann. Sie nähren die Zweifel bis Du Deiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr trauen kannst.

Dämonen machen stumm und blind…

 – Live aus dem Kopfkino, Abteilung Horrorfilme –

 

Monsterschmetterlinge

Es fing alles ganz harmlos an als Freunde, denen ich am Wochenende beim Umzug helfen wollte mich baten, einen anderen Helfer für den Umzug mitzubringen. Er hätte letzte Woche seinen Wagen geschrottet und da er im gleichen Stadtteil wohne böte sich das ja an.

Kein Problem, also wurde mir ein Treffpunkt mitgeteilt, eine grobe Beschreibung des Mannes mit einem kichernden „ein Schnittchen halt“ im Nachsatz.

Am Samstag morgen fuhr ich also zum Treffpunkt, keine 500 m vom Casa entfernt und sammelte einen müden jungen Mann ein der, genau wie ich, lieber noch zwei oder drei Stunden geschlafen hätte. Wir unterhielten uns ein wenig. Weiter nichts.

Während der ersten Umzugsphase war er ohnehin mit meinem Freund in dessen alter Wohnung um den Transporter vollzupacken. Die Stimmung beim Umzug war gut, nicht zuletzt wegen dem Möbelaufzug den eine Umzugsfirma mitgebracht hatte. Das machte die ganze Sache wesentlich leichter…

Irgendwann später, die Wohnung meines Freundes war leer, ging es dann ans Werk Möbel aufzubauen und gaaaanz zuuuufällig richteten meine Freunde es immer so ein, dass das Schnittchen und ich zusammen arbeiten mussten. Was übrigens ganz hervoragend funktionierte. Während wir also im Bad die Duscharmaturen, Duschvorhang, Waschmaschine und den beleuchteten Spiegel verarzteten haben wir viel gelacht. Ihm fiel auch schnell auf, dass sich mein unheimlicher Verehrer sehr um mich bemühte. Er ist ein Freund meiner Freundin und war darum auch als Helfer dabei und gab sich alle Mühe die Werkzeug- und Kaffeeversorgung für mich zu gewährleisten. Für mich gab es den Kaffee sogar statt aus Plastikbeckern aus einem ordentlichen Becher.

Das Schnittchen und ich arbeiteten vor uns hin, irgendwann wurde offensichtlicher, dass er mich wohl gut fand – was vielleicht auch am Vodka/Cola gelegen haben könnte – und wir verliessen als letzte das Feld und liessen die Umziehenden in ihrem Chaos zurück.

Zwischenzeitlich hatten mein Freund und das Schnittchen noch einen ausrangierten Küchentisch und drei Küchenstühle in meiner Wohnung abgeliefert, worauf hin das Schnittchen am Rande erwähnte, dass er direkt im Nachbarblock wohnt. Ebenfalls kam zur Sprache, dass ebendieser Küchentisch angeblich nicht durch meine Küchentür passe und ich den Tisch wohl auseinanderbauen müsste. Was für mich nun wirklich kein Problem ist.

Auf dem Heimweg bat mich das Schnittchen, ihn am Discounter um die Ecke abzusetzen und dort auf dem Parkplatz kam dann zur Sprache, dass wir ja am nächsten Tag nochmal den Umziehenden helfen könnten. Um das ganze zu terminieren war es natürlich unumgänglich die Handynummern zu tauschen :mrgreen:

Nachdem ich in meinem Casa angekommen war musste ich dann erstmal herzlich lachen. Der Tisch passte durch die Tür als wäre er dafür gemacht worden, was ich meinen Freund und das Schnittchen dann auch per SMS wissen liess. Danach simsten das Schnittchen und ich noch eine kleine Weile und ich fand es großartig.

Am Sonntag, nachdem das Casa gerichtet war und ich die Menschwerdung abgeschlossen hatte klopfte ich dann vorsichtig per SMS beim Schnittchen an und fragte nach, ob er Lust hätte bei mir einen Kaffee zu trinken und danach zu schauen wie zwei unsere Freunde mit dem Umzug sind und ob wir dort noch was helfen könnten.

Das Schnittchen lag in sauer *g* . Offenbar hatte er in der Nacht noch den Weg in die Disko der Stadt gefunden und war bis morgens um 9 unterwegs gewesen. Ich glaube er weiß noch immer nicht, wie er nach Hause gekommen ist. Jedenfalls war er nicht so richtig in der Verfassung und so fuhr ich alleine.

Während ich mit meiner Freundin Möbel aufbaute kamen immer wieder SMS und da ich an Stelle des iPhones Werkzeug und Möbelteile festhalten wollte/musste kamen wir überein, dass er am Abend auf einen Film und eine Pizza und etwas kuscheln herkommen wollte.

Er kam dann auch als ich wieder daheim war. Musste jedoch zwischendurch nochmal zurück weil offenbar die Ex vor seiner Tür stand. Vorher hatte wie wohl schon den halben Nachmittag gesimst. Offenbar gibt es da noch Probleme. Was bei mir schon einen schalen Nachgeschmack erzeugte. Er kam aber schnell zurück und war zu meiner Beruhigung auch nicht so stürmisch wie er per SMS den Eindruck erweckt hatte. Wir redeten, guckten nen Film und alles war ok. Gegen 22 Uhr machte er sich auf den Heimweg nicht ohne zwei Abschiedsküsschen da zulassen.

Klang alles gut, fühlte sich soweit auch gut an. Abgesehen davon, dass er etwas schockiert war als er hörte wie alt ich bin. Er ist mal eben sechs Jahre jünger (wohl fast sieben)  und hatte mich locker vier bis fünf Jahre jünger geschätzt als ich bin.

Und nachdem dann heute nichts bis kaum was per SMS kam kriegte ich dann Muffensausen.

Die Schmetterlinge von Samstag und Sonntag mutieren zu Monsterschmetterlingen und ich fahre totale Panik.

Ich habe so unglaubliche Angst, dass wieder so weh tun könnte wie beim letzten Mal. Auch wenn das nun schon fast zwei Jahre her ist. Naja, ein Jahr. Vor zwei Jahren fing es an… vor einem Jahr haben wir das letzte Mal voneinander gehört. Und selbst wenn ich heute daran denke, dann spannen die Narben und sind kurz davor aufzureisssen.

Wie nimmt man sich selbst die Angst? Und wie kann ich daran glauben, dass er heute einfach nur schlecht drauf war oder gestresst oder was auch immer.

Und langsam wächst das Saatkorn, dass Barikaden aufrichtet und den Schutzwall verstärkt der kurzeitig ins Wanken gekommen ist.

Meine Freunde fanden ganz toll, dass es offenbar gefunkt hatte. Und ich vermute sie intervenieren im Zweifelsfall im Hintergrund…. und ich bin kurz davor, sie zu bitten, es nicht zu tun und das ganze im Sande verlaufen zu lassen.

 Ich habe Angst….  Angst davor enttäuscht zu werden, Angst davor, dass es wieder weh tut, Angst davor um Meilen zurückgeworfen zu werden, Angst davor verlassen zu werden und wieder mit zerstörten enttäuschten Hoffnungen weiterleben zu müssen. Es war so ein schwerer Weg bis hierher… ich weiß nicht, ob ich den nochmal gehen könnte.

Ich vermute ich werde mich nicht beim Schnittchen melden….  aber ich werde dem Schnittchen auch nicht die Tür vor der Nase zuschlagen. Ich will nicht darauf hoffen, dass er sich ernsthaft in mich verlieben könnte. Ich will nicht auf Nachrichten warten und mir tausend Gründe ausdenken warum er sich gerade nicht melden kann. 

Nochmal würde ich so eine Geschichte nicht durchstehen! 

Lasst es sein!!

Derzeit bin ich kolossal genervt. Von meinen wohlmeinenden Freunden und Freundinnen. Nicht von einigen, eigentlich fast von allen!!

Sobald irgendetwas geplant ist und es nimmt ein mir nicht bekannter Singlemann daran teil, heißt es „Der ist übrigens Single!“ oder „Der wäre was für Dich!“ 

Selbst wenn irgendjemand mit irgendwem, den ich nicht kenne, geschrieben oder telefoniert hat kommt dieser Hinweis.

Und das passiert derzeit nicht einmal in der Woche oder so… das passiert derzeit täglich.

Genau wie das berühmte „Ohhh bahnt sich da was an?“ Sobald ich erzähle, dass ich mit einem männlichen Wesen Kaffee trinken, essen oder im Schwimmbad war. Auch wenn ich über das entsprechende männliche Wesen seit Wochen betone, dass es ein netter Kerl ist aber mehr auch nicht.

Wenn ich jemanden kennenlerne und mit dem was unternehme und sich was anbahnt, dann werde ich es Euch zu gegebener Zeit wissen lassen!

Leute es nervt ohne Ende!!!!!!

Fatal ist, dass auch der 85ste halbwegs nett gegebene Hinweis „das interessiert mich nicht“ oder „lass mich damit in Ruhe“ völlig verpufft und praktisch gar nicht wahrgenommen wird. Und wenn man es wütend zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorquetscht kommt es auch nicht an.

Hat sich eigentlich jemand schon mal Gedanken darüber gemacht, was bei dem, der ständig verkuppelt werden soll ankommt?

Ich wette, darüber denkt keiner nach!!

Da wären zum Beispiel

  • na wenn Du niemanden kennenlernst dann müssen wir das ja mal in die Hand nehmen
  • so lange alleine sein ist doch nicht normal
  • mit Dir stimmt doch was nicht
  • bevor Dich keiner mehr haben will gucken wir mal wer in Frage kommt 
  • glückliche Singles gibt es nicht
  • etc
  • pp

Und im schlimmsten Fall streut Ihr bei dem betreffenden Single Salz in eine Wunde die niemals heilen wird!! Es gibt nämlich bei jedem Single die Momente in denen er sich in die Arme eines geliebten Menschen sehnt. In denen er kuscheln und liebgehabt werden möchte. Und es gibt viele Singles, die eigentlich jemandem im Herzen haben, denjenigen aber nicht bei sich haben können. Aus welchen Gründen auch immer.

Lasst es sein!!! Wenn ein Single jemanden bei Euch oder durch Euch kennenlernt und tatsächlich Interesse haben sollte, dann wird er Euch im Zweifelsfall schon bitten zu intervenieren.

Der nächste der mir mit einem Kuppel-Spruch kommt wird übelst Wind von vorne bekommen!! Egal welche Konsequenzen das haben könnte. Ich bin es leid mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich alleine bin.

Ich bin übrigens glücklicher Single – solange Ihr nicht das Salz in die Wunde streut und mir zu vermitteln versucht, dass da ja was nicht mit mir stimmen kann.

Vom Rauchen und Trinken

Eigentlich halte ich mich ja bei politisch gearteten Themen eher zurück, aber anlässlich der am Wochenende in Bayern gefallenen Entscheidung zum Nichtraucherschutzgesetz entbrannte Anfang der Woche eine kleine Diskussion bei Twitter. 

Natürlich zum einen zwischen den Rauchern und den Nichtrauchern aber irgendwann kam dann auch das Thema Alkohol ins Spiel.

Was den Alkohol und den übermäßigen Konsum desselben angeht vertrete ich ja bekanntlich eine eher militante Sichtweise.

Ich selber trinke wenig bis gar nicht. Ab und an mal ein Schlückchen zu besonderen Gelegenheiten aber in den meisten der vergangenen Jahre konnte man meinen jährlichen Konsum locker an einer Hand abzählen. Meistens reichten aber ein oder zwei Finger.

Aber darum geht es hier ja gar nicht.

Ich rauche. Und ich rauche gerne. Ich rauche zeitweise auch bestimmt nicht wenig sondern bin weit davon entfernt ein Genussraucher zu sein. Auch wenn ich Menschen, die ihren Zigarettenkonsum entsprechend einschränken können bewundere bin ich dazu definitiv nicht in der Lage.

Ich habe auch nicht den Ehrgeiz mit dem Rauchen aufzuhören. Zum einen sehe ich keine wirkliche Veranlassung dazu und zum anderen haben ich in zwei oder drei Versuchen vor vielen vielen Jahren festgestellt, dass ich sehr direkt kompensiere.

Ich darf quasi keinen Supermarkt mehr betreten, ich kaufe Süßkram bis zum Abwinken und futter das auch alles. Also lieber rauchen und schlank sein als nicht rauchen und zunehmen.

Ich habe nie ein Problem damit gehabt wenn ich irgendwo war, wo ich nicht rauchen durfte. In meinem Freundeskreis gibt es sehr viele Nichtraucher und ich habe kein Problem damit während meines Besuches dort nicht zu rauchen oder im Laufe des Abends einmal auf den Balkon zu gehen und dort zu rauchen.

Ich würde auch niemals in einem Raucherbüro arbeiten wollen. Das hatte ich irgendwann mal und es war die Hölle. Abgesehen davon, dass alles stank wie die Pest raucht man automatisch wesentlich mehr als es normalerweise der Fall wäre.

Natürlich macht der Ton die Musik. Aber das ist nicht anders als in jedem anderen Lebensbereich auch. Wenn mich jemand doof anpampt weil ich rauche, dann muss er nicht ernsthaft mit freundlicher Rücksichtnahme meinerseits rechnen solange ich mich in einem Bereich befinde, in dem ich legal rauchen darf.

Trotzdem halte ich das Nichtraucherschutzgesetz für überzogen!! Sofern in einem Lokal Essen serviert wird kann ich es ein Stück weit noch nachvollziehen. In Kneipen sollte es schon etwas lockerer geregelt sein. Meiner Meinung nach ist es völlig in Ordnung Nichtraucher- UND Raucherlokale oder abgetrennte Bereiche zu haben in denen man rauchen darf.

Allerdings meine ich mit den abgetrennten Bereichen weniger den gerne installierten Glaskasten in dem man keine Zigarette mehr anzünden muss, weil ausreichend Nikotin in der Atemluft ist. Es gibt durchaus Möglichkeiten gemütliche großzügige  Räume zu schaffen in denen sich die Raucher begeben können. In meiner Lieblingskneipe gibt es zum Beispiel ein ausgesprochen  gemütliches Obergeschoss. Das war früher normaler Bestandteil der Kneipe.

Genauso finde ich es putzig, dass in Raucherräumen gerne grundsätzlich auf jegliche Belüftung verzichtet wird. Nur weil ich rauchen möchte muss ich nicht zwangsläufig hinterher wie ein Räucherstäbchen stinken wollen/müssen. Das ist mir ganz besonders in der hiesigen Stadthalle aufgefallen.

Aber auch das alles ist eigentlich nicht der Punkt auf den ich hinaus will…  da hat man mal kurz Zeit zu schreiben und kommt vom Hundertsten ins Tausendste.

Der Punkt um den es mir eigentlich geht ist der, dass zwar von allen Seiten das Rauchen verteufelt wird und wir bösen Raucher ja die armen Nichtraucher mit unserem blauen Dunst so furchtbar gefährden, aber dass – aus meiner ganz persönlichen Sicht – jemand der übermäßig Alkohol konsumiert sich und andere ebenso gefährdet, dass wird von der Gesellschaft und der Politik geflissentlich übersehen.

Ich bitte doch mal um eine statistische Erhebung zum Vergleich der Kosten die von Nikotingeschädigten und auf der anderen Seite von Alkoholgeschädigten verursacht werden. Unabhängig davon, dass die meisten derer die mit Alkohol nicht umgehen können auch Raucher sind.

Nun wird gerne angeführt, dass ja der Raucher den Nichtraucher dauerhaft schädigt, von der, der Alkoholmissbrauch betreibt aber ja nur sich selber schädigt.

Das seht ihr spätestens dann anders, wenn Euch ein besoffener Autofahrer über den Haufen fährt!! Oder schaut mal, wie viel Prozent der Gewalttaten unter Alkoholeinfluss ausgeführt werden. Das ist die Mehrheit!!

Oder schaut mal nach, wie hoch die Kosten sind, die die Allgemeinheit trägt und die Alkoholsucht und deren Folgeerkrankungen zu behandeln. Ich wette der Unterschied zu den Rauchern ist gar nicht soooo dramatisch. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass nicht jeder der an Lungenkrebs stirbt oder unter Herz-Kreislauferkrankungen leidet zwangsläufig ein Raucher oder ein von Rauchern geschädigter Nichtraucher ist. Wobei uns klar sein muss, dass nicht jeder Raucher zwangsläufig an Lungenkrebs erkrankt und nicht jeder Lungenkrebs von Nikotin ausgelöst wird.

Ich finde es auch erstaunlich, dass es Eltern gibt, die ihren Kindern zwar das Rauchen verbieten, aber nicht ernsthaft einschreiten wenn ihre Kinder mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus landen.

Ebenso wird im Vergleich immer gerne vergessen, dass Alkohol – im Gegensatz zu Nikotin – letztendlich eine bewusstseinsverändernde Droge ist (ich hatte erwähnt, dass ich militant bin??)

Ich habe im Grunde seit frühester Kindheit Erfahrungen mit den Folgen von Alkoholmissbrauch gemacht. So gab es in der Familie jemanden der als Teenager schon Alkoholiker wurde und über schätzungsweise 20 Jahre immer wieder rückfällig wurde.

Und es gab einen Lebensgefährten der letztendlich ein ernsthaftes Alkoholproblem hat. Ob er es noch hat weiß ich nicht. Es ist mir auch furchtbar egal.

Mir reicht das Wissen, dass er mich mit Worten und Schlägen so verletzt hat, wie es niemals mehr ein Menschen wagen darf. Und das immer nur unter Alkoholeinfluss. Wenn er nüchtern war, war er ein lieber vernünftiger Kerl.

Und ich weiß, dass er es heute mit seiner Frau ganz ähnlich macht und die Polizei häufiger wegen familiärer Streitigkeiten anrücken muss.

Ganz ehrlich?? Mir sind in einem Lokal 20 fremde Raucher in meiner direkten Umgebung hundert Mal lieber als ein fremder Besoffener. Und dieser eine fremde Besoffene ist der Grund wegen dem ich das Lokal verlasse! Die 20 Raucher wissen zumindest weitestgehend was sie tun.