Übersetzung guckst Du hier
Countdown: 18 Tage, 10 Stunden und 5 Minuten
… schmecken verdammt bitter! Und manchmal bleiben sie einem förmlich im Halse stecken, dass man glaubt, daran zu ersticken.
Selbstreflextion ist ein schmerzhafter Prozeß. Aber ich stelle langsam fest was ich will und was nicht. An dem, was ich will, ändert sich nichts. Aber ich bin nicht mehr bereit, jeden Preis dafür zu bezahlen. Ich will meinen Stolz zurück und ich will ihn erhobenen Hauptes zur Schau tragen. Ich will nach wie vor Zuneigung, Liebe, Anerkennung und Nähe. Aber ich will sie geschenkt bekommen um meiner Selbst willen. Ich will weiterhin alles geben für eine Partnerschaft… aber weil es mit Freude, wie ein Geschenk, angenommen wird. Ich will nicht mehr alles geben und alles für einen Menschen tun DAMIT er mich liebt, sondern WEIL er mich liebt.
Und ich will eine seelische Laserbehandlung. Ich will, dass das Tattoo auf meiner Stirn, auf der geschrieben steht „Nutz mich aus und spiel mit mir“ verschwindet. Ich will die Stärke nach außen tragen, die meinem Gegenüber vermittelt, da ist eine tolle Frau… aber wenn Du die haben willst, musst Du darum kämpfen.
Ich will die Arroganz einer Frau, die weiß, dass sie attraktiv und gescheit ist.
Ok, gesagt wird mir das häufiger. Also das mit der Attraktivität… und dass ich was im Kopf habe weiß ich selber. Aber tief in mir drin bin ich immer noch die kleine graue Maus aus lange vergangenen Tagen, die niemandem ins Auge fällt. Und das will ich verlieren.
Und wenn ein Mann mich nicht will, dann will ich nicht mehr in Trauer versinken, sondern nur denken, wenn Du mich nicht willst hast Du mich nicht verdient. Ich will erobert werden auf Augenhöhe. Ich will nicht mehr in Selbstaufgabe übergehen, wenn mir ein Mann sagt, dass er mich toll findet. Sonst findet er mich ja gar nicht wieder.
Ich will in meinem Inneren die Stärke entwickeln, die mir von außen nachgesagt wird. Ich will Bewunderung!!
Ganz schön arrogant oder?
Das dumme, törichte kleine Ding in meiner Brust ist bei dieser Erkenntnis praktisch vor Schreck ins Koma gefallen. Es fühlt sich gerade, wie der Chef, der die Firma aufgebaut hat und dann in Pension geschickt wird, weil ein junger Mann von der Uni kommt und die Firma übernehmen soll.
Der Bauch, der sonst immer was zu sagen hat, hüllt sich in Schweigen. Sonst weiß er alles, im Moment weiß er nichts. Er weiß die Situation überhaupt nicht mehr einzuschätzen und vergräbt sich in Schweigen.
Aber ganz tief in meinem Innern wachsen Optimismus und Kampfkraft. Die Lethargie fällt von mir ab. Und so habe ich heute endlich all das geschafft, was ich schon die ganze Woche erledigen wollte. Ich fühle mich, als würde ich erwachen und wieder zu Leben beginnen.
Noch ist dieses Pflänzchen meiner Selbst nur klein und zart. Und noch geht es schnell kaputt. Die Fragen heute beim Friseur nach Plänen für Weihnachten und Silvester, die Frage ob ich inzwischen einen neuen Freund habe… all das waren kleine Rückschläge. All das ist noch am Stolz vorbeigehuscht und mit Wucht im Herzen eingeschlagen und weh zu tun. Aber der Stolz wächst wieder. Und ich will, dass er in ungekannte Höhen heranwächst.
Es ist Zeit für einen Umbruch… in jeder Beziehung… und ich hoffe, ich halte das aus und durch!!
Und die Abschiede… die kann ich mir eigentlich klemmen. Warum soll ich Abschied nehmen von Menschen, denen ich nicht das bedeute, was sie mir bedeuten?? Warum soll ich sie auch noch darauf hinweisen, dass sie Ruhe vor mir haben, nur weil sie mir weh getan haben. Das wäre keine Befreiung sondern einen Demütigung meiner Selbst.
Wenn ich es durchhalte hat der Countdown eigentlich seinen Sinn verloren… aber da ich ja bekanntlich ausgeprochen wankelmütig bin, lass ich ihn laufen.
Falls das hier alles gerade völlig abgehoben und totaler Mist ist, kann mich dann bitte mal jemand darauf aufmerksam machen???
Countdown: 19 Tage, 3 Stunden und 52 Minuten
Ich sitze hier und schmiede Pläne… suche neue Wege in die ich mein Leben lenken kann… suche Auswege…. plane Fluchten…. versuche Realitäten anzuerkennen, die ich nicht anerkennen will.
Im meinem Kopf bastel ich eine Liste mit Städten die für einen weiteren Neuanfang in Frage kämen. Ich wäge ab. Entfernungen zu wichtigen Menschen, Wesenszüge der Menschen in den Städten, berufliche Perspektiven (gut, die sind wahrscheinlich überall besser als hier)….
Und während ich plane und mich frage warum ich das mache, sitzt neben mir mein törichtes, dummes Herz und träumt sich romantische Happy Ends zusammen, wie Hollywood sie nicht besser machen könnte und die jedem, der sie miterlebt Tränen in die Augen treiben. Ein bisschen bin ich dankbar dafür, weil es Hoffnungen weckt, andererseits wird es umso schwerer die Realtität der Dinge hinzunehmen.
Und wenn ich dann schlafen gehe und dem törichten Herzen im Stillen danke, erkennt es die Realtiät des Alleinseins und windet sich, um nicht zu zerbrechen. Und dann sucht es einen Weg nach einem Schalter wie im Kaufhaus um den, aus seiner Sicht völlig unnötigen, Stolz wie ein ungeliebtes Geschenk umzutauschen gegen Liebe. Es möchte betteln und kämpfen. Denkt sich böse Pläne aus, um anderen weh zu tun und den Weg, den es will zu erzwingen.
Aber es gibt Dinge, die man nicht erzwingen kann… es gibt Dinge, die man nur hinnehmen kann.
Und dann frage ich mich, warum dieses törichte, dumme, kleine Herz nicht wütend wird. Warum es die, die es verletzen bis zum bitteren Ende in Schutz nimmt und für alles Entschuldigungen findet. Auch wenn es nicht entschuldbar ist.
Es argumentiert, warum es zu den Verletzungen gekommen ist und erarbeitet Verständnis für die Täter. Statt dessen sollte es doch sich selbst beschützen und sagen „nicht mit mir“. Aber das kann es nicht. Es ist zu sehr auf der Suche nach ehrlicher Liebe und Geborgenheit. Und der Weg, der dabei zurück zulegen ist, ist steinig und mit Schmerzen verbunden. Dabei will es doch eigentlich nur beschützt werden und sich im Schutz eines anderen Herzens verstecken.
Countdown: 20 Tage, 0 Stunden und 25 Minuten
Lieber Gott,
hiermit stelle ich formlos den Antrag auf Zuteilung meines Anteiles an
Lieferung bitte umgehend an die Dir bekannte Adresse. Falls ich gerade nicht da sein sollte bitte ich um entsprechende Benachrichtigung.
Amen
Countdown: 20 Tage, 9 Stunden, o Minuten
Ich hab heute tatsächlich einen Film komplett angeschaut. Aber ich hätte es besser nicht getan. Es war ein melancholischer Film über das Leben, die Einsamkeit und die Suche nach einem Platz im Leben. Wie immer in solchen Filmen, gab es einen alten philosophisch-melancholischen Herrn, der die Rolle des Erzählers übernommen hat, und am Ende des Films gestorben ist.
Es ist einer der wenigen Filme, die ich schon häufig gesehen habe und trotzdem immer wieder gerne sehe. Nichts desto trotz ist es ein Film, der meiner derzeitigen Stimmung nicht gerade zuträglich ist. Und so kam es, dass nach und nach kleine Flashbacks aus den letzten Jahren in meine Seele krabbelten und mich in Staunen versetzt haben, wie sich die Zeit ändert und damit auch die Sicht auf die Dinge….
Vor drei und vor vier Jahren um diese Zeit, war es das größte Geschenk auf der Welt, wenn mein damaliger Gatte Nachtschicht hatte, was für mich bedeutete, einen Abend und eine Nacht unbehelligt für mich alleine verbringen zu können. Ich genoss es unendlich, tun und lassen zu können, was ich wollte und zu wissen, dass ich eine Nacht alleine mit mir verbringen konnte, ohne irgendwelche Avancen abwehren zu müssen oder – was meistens bei uns der Fall war- mitten in der Nacht einen Streit mit knallenden Türen und Gebrüll auszutragen. Abende alleine für mich machten mich förmlich seelig.
Vor zwei Jahren um diese Zeit, waren die Abende alleine endlos und die Nächte auch. Trotzdem genoss ich es, allein in meinem eigenen Reich zu sein und meine neu erlangte Freiheit zu geniessen. Auch wenn ich mich ab und an danach gesehnt habe, nicht alleine durch´s Leben gehen zu müssen. Trotzdem war ich überzeugt von der Richtigkeit meines Weges – was ich auch heute noch weitestgehend bin – und schaute hoffnungsvoll in die Zukunft.
Vor einem Jahr um diese Zeit schwankte ich, genau wie heute, zwischen Hoffen und Bangen und sehnte mich in die Arme eines Mannes, der mich nicht wollte. Nichts desto trotz war ich aktiv, ständig unterwegs, ständig im Stress und stand mitten in einem Leben, dass mir im Großen und Ganzen gefiel. Auch vor einem Jahr kämpfte ich gegen das Wechselbad der Gefühle und habe die bevorstehenden Weihnachtstage gefürchtet. Auch da gab es Nächte, in denen statt Schlaf Tränen kamen und ich mir meinen Kummer zur Unzeit aus dem Kopf geschrieben habe.
Dieses Jahr empfinde ich als weitaus schlimmer. Ich hocke zuhause, habe keine Aufgabe, die mich ausfüllt und fürchte mich davor ins Bett zu gehen, weil es nur leer und kalt ist. Dabei wünsche ich mir, dass dort jemand ist, der die Decke anwärmt, sich darauf freut, mich in seine Arme zu schließen und der mir das Gefühl unendlicher Geborgenheit gibt. So liege ich dann da, mit meinem Teddybär im Arm, und träume davon, dass sich die Schlafzimmertür öffnet und jemand auf der anderen Seite ins Bett krabbelt, der mir alleine gehört, und der sich an meinen Rücken kuschelt, mich in seinen Arm schließt und meinen Schlaf bewacht. Dessen tiefen Atem ich höre und der mir die Unruhe nimmt.
Zurzeit sind meine Nächte so voller Unruhe, dass ich morgens überlege, ob ich die Haare versuche zu bürsten, oder ob ich gleich die Schere hole. Sie stehen in alle Himmelsrichtungen sind unendlich verknotet und ich realisiere jeden morgen auf´s neue, warum ich mich wie gerädert fühle und beim Blick in den Spiegel das Gefühl habe, schneller zu altern als je zuvor.
Früher hat es mich unendlich genervt, wenn mein Mann ab 22.30 Uhr anfing zu drängeln, ich müsse ins Bett. Heute wünschte ich, es wäre jemand da, der aus Besorgnis oder schlicht aus dem Egoismus heraus, nicht alleine schlafen gehen zu wollen drängelt, dass ich endlich das Notebook und den Fernseher/die Musik ausschalte um schlafen zu gehen.
Und dann frage ich mich voller Angst, wie es sich anfühlt in einem Jahr schlafen zu gehen.
Countdown: 21 Tage, 0 Stunden und 28 Minuten
Ich sitze hier und rede mir die Welt schön als wäre ich Pipi Langstrumpf
*singmodusan* Drei mal Drei macht Vier, widde widde wid, und drei macht Neune, ich mach mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt. *singmodusaus*
Das schöne ist, dass ich heute glaube was ich mir einrede, und jeder der mich auf den Boden der Tatsachen zurück bringen will, sieht sich mit einem bockigen Kind konfrontiert, dass böse mit den Füssen stampft und brüllt „Ich will das aber doch!!“
Und dann male ich mir aus, wie das bockige Kind endlich, zum ersten Mal, seinen Willen bekommt und ein wunderschönes Weihnachten und einen traumhaften Silvesterabend erlebt, weil es einfach nur zufrieden ist und endlich seinen Willen durchsetzen konnte.
Ich glaub ich schick das bockige Kind mal zum Abreagieren zum Sport.
Countdown: 21 Tage 9 Stunden und 49 Minuten
Was ist ein Versprechen wert? Ich persönlich finde es ausgesprochen wichtig, mich an ein Wort, dass ich gegeben habe, zu halten. Das erwarte ich auch so von meinem Gegenüber.
Ich habe ein Versprechen gegeben, an das ich mich halten werde. Ich habe ein Versprechen erhalten. Auf dieses Versprechen will ich bestehen. Ich finde es nur fair. Zumal es um den Respekt und den Umgang miteinander geht. Also akzeptiere ich eine bestimmte Aussage nur auf einem bestimmten Weg. Auge in Auge inkl. einer glaubwürdigen offenen Erklärung.
Gestern sollte dieses Versprechen gebrochen werden…. auch wenn ich die Aussage, die getroffen wurde nicht glaube. Also werde ich diese Aussage nicht zur Kenntnis nehmen…. auch wenn das wesentlich leichter geschrieben als getan ist.
Und nun krabbel ich in meine Mulde und hoffe, dass dieser Tag nach ein paar Stunden Schlaf einfacher und erträglicher wird als der, den ich jetzt beende….
Allerdings beschäftigt mich sehr, dass es mindestens einen Menschen gibt, der mich gern hat und den wiederrum beschäftigt, dass es mir nicht gut geht… und der sich Gedanken macht, wenn er hier in meine seelischen Abgründe eintaucht, die er nur sehr schwer verstehen kann…. ich versteh mich ja manchmal selbst nicht… wie soll ich mich da erklären??
Countdown: 21 Tage, 23 Stunden und 16 Minuten