Misslungene Flucht?

Es ist an der Zeit etwas zu ändern…  wenn ich es nicht tue werde ich wohl Opfer des Burn-Out…  allerdings weniger wegen der Arbeit als viel mehr wegen meines Privatlebens… 

Freue ich mich am Montag noch über die freie Zeit in meinem Kalender, ist spätestens am Mittwoch alles inkl. dem bevorstehenden Wochenende verplant. Es macht mir zwar Spaß und ich treffe mich gerne mit meinen Freunden/Innen, aber seit Wochen brodelt in meinem Hirn gleichzeitig, was ich noch machen müsste oder eigentlich machen will….  und ich krieg es nicht auf die Reihe.

Morgens rotiert in meinem Hirn, was ich eigentlich tun müsste… abends genauso… und spätestens Mittwoch gebe ich auf und schieb es auf das nächste Wochenende…  was dann auch oft schon verplant ist… 

Inzwischen ist es in meinem Kopf Freizeitstress…  und ich merke, dass ich in jeder Beziehung erschöpft bin. Ich muss etwas ändern und wesentlich kürzer treten, mehr schlafen und die kleinen Dinge erledigen, die ich ewig vor mir her schiebe.

Letztendlich ist all das was ich unternehme eine Flucht… eine Flucht vor mir selbst und vor meinen Gedanken und Gefühlen. Ich weiß genau, wenn ich drei Tage am Stück zuhause sitze wird das Gedankenkarussel wieder rotieren und ich werde halb wahnsinnig… 

Wer hier regelmäßig liest hat sicher schon bemerkt, dass ich weniger persönlich schreibe und vor allem weniger über meine Gedanken. Darüber schreiben heißt, sich damit auseinanderzusetzen. Immerhin bin ich noch so selbstreflektiert, dass ich merke das was falsch läuft.

Ich muss eine Vollbremsung machen… muss eher und vor allem besser schlafen, im Moment träume ich nächtelang wirres Zeug und wache wie gerädert auf… Das Aufstehen ist so schwer wie nie zuvor… und das will was heißen.

Ich werde die Reissleine ziehen…  und nächste Woche versuche ich nur für mich da zu sein… vielleicht nach der Arbeit etwas Sport und dann nur ich…  am besten ohne Telefon und ohne Messi… das wird schwer …  aber ich muss da durch!!!

10 Gedanken zu „Misslungene Flucht?

  1. Ach Feuerengel, komm runter von der Überholspur. Genau dieses Sympthom kenne ich von einer Freundin. Um sich mit der mal zu treffen – grauenvoll – muss ich 2 Wochen im vorraus planen. Geht gar nicht. Und sie ist pausenlos krank. Rücken, nunmehr auch noch Bandscheibe (mit 41), neuerdings Gürtelrose und und und.

    Kann es das sein? Ist das Leben? Ich weiß nicht. Eher Angst, etwas zu verpassen! Ich persönlich blocke mir pro Woche 2 – 3 Tage für mich ein, meistens fällt einer wieder aus. Aber der Rest ist geblockt für Glotze aus, Kerzenlicht, Gläschen Rotwein, ruhige Musik (z.B. Ibrahim Ferrer) … und es hilft! Danach kann ich immer supergut schlafen – falls ich nicht schon dabei einschlafe ;-)

  2. Feuerengel, ich finde es schon mal sehr gut – und einen ersten, richtigen Schritt in die richtige Richtung – dass Du selbst erkannt hast, woran es Dir derzeit fehlt. An RUHE nämlich. Ohne dramatisch klingen zu wollen: Ich kann Dir nur dringend raten, auf Deine innere Stimme/Deinen Instinkt zu hören. Auch, wenn Dir Deine derzeitigen Gedanken vielleicht schon in ein paar Tagen fast ein wenig lächerlich vorkommen sollten. Wehret den Anfängen, kann ich da nur sagen…
    Versuche es doch mal so, wie von Nili vorgeschlagen: Zumindest 1 Tag die Woche solltest Du Dir nur für DICH reservieren. Klar ist die Gefahr gegeben, dass das „Kopfkino“ dann anfängt zu laufen – aber ich halte das für sehr wichtig und richtig. Verdrängen hat auf Dauer noch niemandem geholfen.
    Puuuh, jetzt klinge ich wie Muttern mit erhobenem Zeigefinger..Sorry. Ich denke, das kommt daher, weil ich einfach weiß, wovon ich rede (Burn-Out-Syndrom mit anschließender Depression). Und ich wäre damals glaube ich sehr froh gewesen, wenn mir jemand rechtzeitig vorgeschlagen hätte, die Reißleine zu ziehen.
    Damit will ich übrigens NICHT sagen, dass Du jetzt therapiert werden musst, weil Du „geburnoutet“ bist oder so. Ich möchte einfach erreichen, dass Du ein bisschen besser auf Dich acht gibst. Prävention ist Alles! ;-))
    Viel Erfolg – auch RUHE lässt sich lernen :D

  3. Mutter @anneo77, die mit dem erhobenen Zeigefinger *gfg* ist wirklich richtig gut. Hach! Und @Feuerengel, ich bin mir ganz sicher, dass Du das schaffst, trotz Deines besch… Backgrounds. Und wie @anneo77 schreibt, das Kopfkino ist ganz ganz wichtig … hab keine Angst davor. ;-)

  4. @ Nili

    Mit Überholspur hat das wenig zu tun… eher mit nicht denken wollen. Es gibt immer wieder Phasen, in denen ich mich zurückziehe und dann fängt das Gedankenkarussel an… und das sind Zeiten die wahnsinnig weh tun. Zeit heilt eben nicht alle Wunden, trotzdem bin ich mir völlig darüber im klaren, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen muss, ab dem ich mich zur Ruhe zwingen muss. Ich würde mir nur wünschen, dass das zu einer Zeit passiert in der ich mich besser fühle.

    @ anneo77

    Keine Sorge ich wehre den Anfängen. Und ich habe Ruhe gelernt… ich bin bereits seit Jahren austherapiert (Angststörungen und Depressionen) und kriege nach wie vor bescheinigt, dass ich sehr selbstreflektiert bin und eigentlich weiß was ich brauche… ich habe nur immer wieder Phasen, in denen ich das bewußt ignoriere… eben der typische Skorpion… ich muss mich ab und an selbst in die Knie zwingen und dann bade ich eine Weile in Selbstmitleid *g* Insgesamt ist das leider ein sehr schlechter Zeitpunkt um in die Knie zu gehen… auch wenn ich langsam nicht drum rum komme.
    Und Dein Kommentar war sehr wohl erwünscht und ich danke Dir dafür, ich musste ihn nur erst freischalten.
    Wenn ihr ein wenig um Blog rumbuddelt werdet ihr auch sehen, wie sehr ich das Kopfkino laufen lassen kann.

    @ Níli

    soooo schlimm ist der Background nun auch wieder nicht ;-)

  5. Okay, dann ist ja gut. Ich hatte schon Sorge, ich wäre Dir zu nahe getreten.
    Ich wünsche Dir viel Glück bei der Umsetzung. Und: Ich kann Deine Angst vor der Grübelei gut verstehen – das Geheimnis liegt – wie so oft – im goldenen Mittelweg. Und da Du ein wacher, intelligenter Mensch bist (soweit ich das beurteilen kann, aber so wie Du schreibst und Dich auszudrücken weißt, gehe ich mal davon aus ;-) ) wird Dir dieser Mittelweg gelingen. Davon bin ich überzeugt. Nur Mut!

  6. @ anneo77

    Das mit dem Mittelweg klappt üblicherweise nicht, dazu bin ich zu sehr Skorpion… und der Weg nach unten fängt schon an

  7. Auch das kenne ich gut. Ich organisiere, schiebe, will nicht nachdenken, sondern einfach flüchten. Job, Privatleben, Unausgesprochenes… Muss mir dringend die nächsten Wochen eine Auszeit organisieren, sonst dreh ich noch ab ;)

  8. @ sunny11178

    Zum Glück werde ich langsam ruhiger. Und seit ich dem letzten Bewerber auf die Lebensabschnittsgefährtenstelle eine Absage erteilt habe werde ich ruhiger… aber das Gedankenkarussel kommt in den nächsten Wochen eh von alleine in Gang… das wird dann mein alljährlicher Weihnachtsblues

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